Nicola Sturgeon sorgt mit ihrem Rücktritt für einen Nachfolge-Kampf in der Schottischen Nationalpartei. Fünf Parteimitglieder kämpfen um den begehrten Posten.
Nicola Sturgeon
Nicola Sturgeon, Ministerpräsidentin von Schottland, will Berichten zufolge zurücktreten. - Russell Cheyne/PA Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem angekündigten Rücktritt der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon beginnt der Kampf um die Nachfolge.
  • Fünf Parteimitglieder ringen um die Nachfolge.
  • Erste Umfragen bringen für die Bewerber vorerst nur einstellige Werte.
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Das Exekutivkomitee von Sturgeons Schottischer Nationalpartei (SNP) wollte sich am Donnerstag treffen, um einen Zeitplan festzulegen.

Frühestens Ende März wird mit einer Entscheidung gerechnet. Der Rückzug der 52-Jährigen als Parteichefin und «First Minister» kam überraschend, natürliche Nachfolgekandidaten gibt es nicht.

Als mögliche Bewerber gelten SNP-Vize Keith Brown, Finanzministerin Kate Forbes, Gesundheitsminister Humza Yousaf, Verfassungsminister Angus Robertson und Vizeregierungschef John Swinney. Allerdings erreichen sie in ersten Umfragen alle nur einstellige Werte. Sturgeon hatte angekündigt, sie werde keine Wahlempfehlung geben.

Labour-Partei könnte von Rückzug profitieren

In Glasgow feierten am Mittwochabend Dutzende Anhänger der Union mit dem Vereinigten Königreich den Rückzug. Sturgeon gilt als treibende Kraft der Unabhängigkeitsbewegung. Befürworter einer Loslösung sehen einen solchen Schritt nun in weite Ferne gerückt.

Profitieren von dem Rücktritt könnte vor allem die Labour-Partei. Die grösste Oppositionspartei im britischen Unterhaus, die gegen eine Unabhängigkeit ist, hatte in den vergangenen Jahren in Schottland viele Stimmen an Sturgeons SNP abgeben müssen, die ähnlich sozialdemokratische Positionen vertritt. Nun könnte Labour die Nutzniesserin eines möglichen Führungsstreits in der SNP sein und einem klaren Sieg bei der britischen Parlamentswahl 2024 näherrücken.

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