Die britische Labour-Partei nimmt den Ex-Parteichef Jeremy Corbyn wieder auf. Er wurde nach einer kontroversen Bemerkung zum Antisemitismus ausgeschlossen.
Jeremy Corbyn
Jeremy Corbyn, damaliger Vorsitzender der Labour Partei in Grossbritannien, während einer Pressekonferenz. Der ehemalige britische Oppositionsführer Corbyn hat seine kontroversen Äusserungen zum Thema Antisemitismus zurückgenommen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Parteichef der Labour-Partei Jeremy Corbyn wird wieder in die Partei aufgenommen.
  • Im Oktober wurde der 71-Jährige vorübergehend aus der Partei ausgeschlossen.
  • Grund dafür waren seine kontroversen Aussagen zur antisemitischen Tendenz der Partei.

Die britische Labour-Partei will ihren ehemaligen Parteivorsitzenden Jeremy Corbyn nach einem vorübergehenden Ausschluss wieder aufnehmen. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstagabend unter Berufung auf eine Corbyn nahe stehende Quelle. Zuvor hatte das zuständige Parteigremium darüber beraten.

Corbyn war im Oktober ausgeschlossen worden. Denn er hatte die Ergebnisse einer unabhängigen Untersuchung zu antisemitischen Tendenzen in seiner Partei als übertrieben bezeichnet. Der 71-Jährige hatte vor den Beratungen am Dienstag auf seiner Facebook-Seite eine Erklärung veröffentlicht.

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Darin heisst es: «Um das klar zu machen, Sorgen über Antisemitismus sind weder ‹übertrieben› noch ‹überspitzt›». Er habe nur klarmachen wollen, dass die grosse Mehrheit der Labour-Mitglieder überzeugt anti-rassistisch sei und Antisemitismus entschieden ablehne.

Jeremy Corbyn
Der ehemalige Parteichef der Labour Party Jeremy Corbyn darf der Partei wieder beitreten. - Keystone

In dem Bericht hiess es, Partei und ehemaliger Vorsitzender hätten Diskriminierung und Schikanen gegen Juden jahrelang zugelassen. Nachdem Corbyn dies in einem Interview zurückwies, folgte der Parteiausschluss.

Der Alt-Linke war Labour-Chef zwischen 2015 und April 2020. Unter seiner Führung erlitt die Partei bei der Parlamentswahl im vergangenen Dezember die schwerste Niederlage seit 1935. Inzwischen wird Labour von Keir Starmer geführt.

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