Der italienische Innenminister Salvini schwingt die Nazikeule: Er will, «was früher Zählung genannt wurde». Damit meint er die Zählung von Sinti und Romas.
Italiens Innenminister und Chef der rechtspopulistischen Matteo Salvini.
Italiens Innenminister und Chef der rechtspopulistischen Matteo Salvini. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Innenminister Matteo Salvini will Sinti und Romas zählen lassen.
  • Dies erinnert an die Volkszählung einer Minderheit während der NS-Verfolgungen.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini will die in Italien lebenden Sinti und Roma zählen lassen. Um ein Bild der Situation zu bekommen, müsse man «wieder das tun, was früher Zählung genannt wurde», sagte der Chef der fremdenfeindlichen Lega und Vize-Regierungschef am Montag.

Eine solche «Zählung» könnte auch «Personenregister» oder «Momentaufnahme» genannt werden, sagte Salvini laut italienischen Nachrichtenagenturen dem Fernsehsender Telelombardia.

Empörung und Schock in Italien

Salvinis Aussage löste Empörung aus. «La Repubblica» schrieb von «Schock», woraufhin Salvini twitterte: «Jemand spricht von »Schock«. Warum??? Ich denke auch an die armen Kinder, denen Diebstahl und Illegalität beigebracht wird.»

Die Idee der Volkszählung einer Minderheit erinnert viele Menschen an NS-Verfolgungen. Während des Nationalsozialismus in Deutschland fielen neben den Juden auch Sinti und Roma dem Holocaust zum Opfer.

«Der Innenminister scheint nicht zu wissen, dass in Italien eine Zählung auf Basis einer Ethnie nicht erlaubt ist», zitierte die Nachrichtenagentur Ansa Carlo Stasolla, Präsident der Vereinigung Associazione 21 Luglio, die sich für die Rechte der Sinti und Roma einsetzt.

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