Eine italienische Spezialeinheit zum Schutz von Kulturgut kann künftig auch in anderen Ländern eingesetzt werden.
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Der italienische Kulturminister Dario Franceschini. (Archivbild) - Keystone

Das geht aus einem Dekret hervor, das Kulturminister Dario Franceschini am Donnerstag in Rom unterzeichnete. Die Experten und Ermittler der sogenannten «Blauhelme der Kultur» können gerufen werden, um Kulturgut gegen Schäden durch Katastrophen, Naturgewalten, Kriege und Terroranschläge zu schützen oder gegen den illegalen Handel von Kunstwerken vorzugehen.

Schon im Jahr 2016 war die Einheit mit einem Abkommen zwischen Italien und der Unesco gegründet worden.

Bislang kamen die Experten in Italien, etwa nach Erdbeben, zum Einsatz. Im Ausland halfen sie unter anderem 2020 nach der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut, allerdings noch nicht unter der Blauhelm-Marke. Ab sofort können andere Länder oder die Unesco selbst das Team, das aus zivilen Mitarbeitern des Kulturministeriums und Spezialisten aus dem Carabinieri-Corps besteht, zu Hilfe rufen.

Anlass des Dekrets ist ein Treffen der Kulturminister des Europarates am Freitag, dem Franceschini vorsteht. Die Teilnehmer, die in Strassburg oder per Videoschalte dabei sind, wollen vor allem über den Krieg in der Ukraine und die Folgen für die Kulturgüter und -stätten reden. Vom ukrainischen Minister für Kultur und Informationspolitik, Alexander Tkatschenko, wird eine Erklärung erwartet.

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