Italien bangt nach Seilbahnunglück um überlebenden Jungen
Nach dem Seilbahnunglück bei Stresa (I) blickt Italien gebannt in Richtung Spital in Turin. Ein fünfjähriger Junge kämpft um sein Leben.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Monte Mottarone endete ein Seilbahnabsturz tödlich.
- Ein fünfjähriger Junge kämpft im Spital derweil noch um sein Leben.
Nach dem tödlichen Seilbahnunglück am Monte Mottarone blicken viele in Italien weiter auf den Zustand des kleinen Jungen, der den Gondel-Absturz am Sonntag als einziger überlebte. Der Fünfjährige hatte bei dem Unfall in der norditalienischen Region Piemont, westlich des Lago Maggiore, seine Eltern und seinen Bruder verloren.
Am Mittwochmorgen hätten die Ärzte den Beatmungsschlauch entfernt, der Bub sei kurz bei Bewusstsein gewesen, sagte der Direktor des Krankenhauses am Mittwoch vor Journalisten. Dabei habe er auch kurz die Augen auf gemacht.
Schwer verletzt mit dem Heli ins Spital
Der Junge aus Israel habe aber noch unter dem Einfluss der Medikamente gestanden, erklärte der Direktor weiter. «Seine Tante und ein Psychologe waren bei ihm». In den kommenden Stunden solle er weiter aus dem künstlichen Koma aufwachen können.
Der Kleine und ein anderes Kind waren per Rettungshubschrauber nach dem Gondelabsturz schwer verletzt in eine Turiner Klinik geflogen worden. Das andere Kind starb noch am Abend, wodurch sich die Zahl der Menschen, die bei dem Unglück starben, auf insgesamt 14 erhöhte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.
Drei Männer der Betreibergesellschaft wurden festgenommen. Ein Mechanismus an der Bahn wurde demnach mutmasslich absichtlich deaktiviert, damit der Betriebsablauf nicht gestört wurde. Dies führte den Ermittlern zufolge jedoch auch dazu, dass die Notbremse nicht griff, als am Sonntag ein Kabel riss.