Halb Europa ächzte am Wochenende unter der Hitzewelle. Im Vergleich zu Feriendestinationen in Frankreich und Spanien wirken unsere 36,9 Grad geradezu frisch.
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Menschen geniessen am Sonntag, dem 19. Juni, das Meer am Strand von Biarritz. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Hitzewelle sondergleichen schwappte am Wochenende über Europa.
  • Der Höchstwert von 36,9 Grad der Schweiz wirkt im Vergleich schon fast angenehm.
  • Auch in zahlreichen Feriendestinationen sorgt die Hitze für Probleme.

Die Schweiz ächzt nach einem aussergewöhnlich heissen Juniwochenende weiterhin unter der Hitzewelle. Doch noch viel schlimmer war es am Wochenende in anderen Regionen Europas.

Hitzewelle Europa
Schon am Donnerstag waren in Spanien und Frankreich enorme Temperaturen gemessen worden. - Twitter

In Frankreich wurden zahlreiche Temperaturrekorde gebrochen. Spanien kämpft auf mehreren zehntausend Hektaren gegen Waldbrände. Und in Italien drängen die Regionen im Norden auf die Ausrufung des Notstandes wegen der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren.

Elf neue Temperaturrekorde in Frankreich

Temperaturtechnisch sehr schlimm traf es am Wochenende Frankreich. Im Ferienparadies Biarritz wurde mit 42,9 Grad der höchste Wert aller Zeiten gemessen. Insgesamt elf Gebiete registrierten neue Juni-Rekorde, in Paris suchten Touristen wie Einheimische Abkühlung in den Brunnen der Stadt.

paris hitze
Die Brunnen vor dem Eiffelturm in Paris werden in öffentliche Schwimmbäder umfunktioniert.
wetter europa
Der Strand in Marseille in Südfrankreich war am Wochenende rappelvoll.
hitze frankreich
Was man so findet, wenn man an neuen Orten schwimmen geht: Junge Männer ziehen ein Fahrrad aus dem Hafen von Marseille, das sie dort bei ihrer Abkühlung gefunden haben.
Bei diesem Wetter nicht zu beneiden: Eine Frau mit Burka gönnt ihrem kleinen Kind eine Abkühlung mit einer Fahrt durch einen Brunnen in Bayonne.

Zahlreiche Sportevents, Festivals und Kulturveranstaltungen wurden wegen der Hitze abgesagt. Für Kopfschütteln sorgte ein Waldbrand in der Provence, den die Armee durch Artillerieübungen auslöste. Wegen der Munitionsbelastung des Gebiets konnte die Feuerwehr darauf kaum ihre Arbeit machen.

Armee löst Waldbrand in Spanien aus

Am meisten mit Waldbränden zu kämpfen hat aber Spanien. Im Nordwesten standen bereits über 25'000 Hektar Wald in Flammen. Die Temperaturen sanken jedoch am Sonntag landesweit wieder etwas, nach bis zu 44,3 Grad am Freitag. Die letzte Woche war die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950. Die kommenden Tage soll es weiter abkühlen.

Rauch vom sich nähernden Waldbrand hüllt San Martin de Unx in Nordspanien in eine gespenstische Stimmung.
Ein Bauer in San Martin de Unx hilft mit seinem Traktor der Feuerwehr, sein Städtchen zu schützen.
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Zwei Feuerwehrmänner unterbrechen den Kampf gegen die Flammen und essen eine Wassermelone, die ihnen von den Einheimischen gegeben wurde.
strand barcelona
Der Strand in Barcelona war am Samstag schon vor 10 Uhr voll.
spanien hitze
In Madrid kühlen sich Einwohner bei einem Brunnen in der Stadt ab.

Am besten überstanden haben das Wochenende die beliebten Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza. Nach 35 Grad am Samstag fielen die Temperaturen gestern bereits wieder auf 30 Grad zurück.

Vier Monate kein Regen in Norditalien

Weniger Freude haben Touristen, die ihre Sommerferien in Norditalien verbringen. In diversen Gegenden hat es seit rund vier Monaten nicht mehr geregnet. Der Fluss Po weist den niedrigsten Pegelstand seit 70 Jahren auf. Die Wasserknappheit gefährdet darum das Piemont und die Lombardei.

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Ein Mann geht bei der Brücke bei Boretto durch das ausgetrocknete Flussbett des Po.
Der Fluss gibt dank seines niedrigen Wasserstands in Gualteri ein Schiff aus dem zweiten Weltkrieg frei.

Weil die Speicher leer sind, darf Wasser in vielen Gemeinden nur zum Trinken oder für «wichtige Alltagsbereiche» verwendet werden. Der Bedarf wird durch Tanklaster gedeckt, die aus dem Süden hochfahren müssen.

Machen Sie Sommerferien innerhalb Europas?

Verschiedene Regionen haben von der Regierung in Rom darum die Ausrufung des Notstandes gefordert. Landwirtschaftsminister Patuanelli deutete an, dies zu unterstützen. Diese Woche treffen sich die Regionen mit der Regierung in Rom zur Sondersitzung.

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