Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis kritisiert die Türkei in einem Interview mit deutlichen Worten. Damit verschärft er seinen Tonfall erheblich.
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Ignazio Cassis verschärft seinen Tonfall gegenüber der Türkei. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hatte sich bisher zurückhaltend zur Krise in Nordsyrien geäussert.
  • Nun hat der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis seinen Tonfall aber verschärft.
  • Die Militäroffensive der Türkei bezeichnet er als «krasse Verletzung des Völkerrechts».

Die militärische Offensive der Türkei im Nordosten Syriens ist in vollem Gange. Der Angriff auf die Kurden im Osten des Landes wird international kritisiert – auch von der Schweiz.

Am Mittwoch äusserte sich das EDA in einem Communiqué jedoch relativ verhalten zum türkischen Angriff auf die Kurden (Nau berichtete). Nun sieht das Ganze schon etwas anders aus.

Ignazio Cassis
Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis: «Einmarsch ist krasse Verletzung des Völkerrechts». - Keystone

Aussenminister Ignazio Cassis hat seinen Tonfall verschärft und kritisiert die Türkei mit deutlichen Worten. In einem Interview mit «RSI» bezeichnete der FDP-Bundesrat den Einmarsch als «krasse Verletzung des Völkerrechts».

«Es ist eine militärische Invasion in Syrien, ohne dass die Türkei bedroht wurde», so Cassis. Deswegen sei es ein klarer Verstoss gegen die Prinzipien der Uno.

Ignazio Cassis: «Härterer Ton und mehr Drohungen»

Die EU kritisierte die Türkei für ihre Militäroffensive in Nordsyrien bereits einen Tag zuvor scharf. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reagierte mit einer Drohung: «Wir werden die Tore öffnen und 3.6 Millionen Flüchtlinge auf ihren Weg schicken».

Recep Tayyip Erdogan
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht bei einer Veranstaltung seiner Regierungspartei AKP in Ankara. - Keystone

Aussenminister Cassis erklärt: «Wir reden hier von einem militärischen Konflikt, wir sprechen von Krieg. Als Konsequenz kommt es zu einer Eskalation, zu einem härteren Ton und mehr Drohungen.»

Man müsse nun sehr vorsichtig vorgehen, so der Bundesrat, und sich auf die Vermeidung einer Eskalation konzentrieren.

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