Mann überfährt bei Protesten in Frankreich Polizisten

In ganz Frankreich demonstrieren heute Samstag Autofahrer gegen den starken Anstieg bei Spritpreisen. Dabei kam eine Frau kam ums Leben. Bis zum Abend wurden zudem mindestens 227 Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer, wie es bei einer live übertragen Lagebesprechung zwischen Innenminister Christophe Castaner und Sicherheitskräften hiess. 117 Menschen wurden demnach festgenommen, 75 befinden sich in Polizeigewahrsam. Insgesamt hätten im Land rund 282'000 Menschen an rund 2000 Protestaktionen teilgenommen, sagte Innenminister Castaner laut der Nachrichtenagentur AFP.

Wie «Midi Libre» schreibt, kam es heute Samstagnachmittag zu einer Schüsse. Ein geeilter Mann war genervt von den Demonstranten, welche die Strasse blockierten. Er kurbelte das Autofenster herunter und schoss mit einer Waffe in die Luft. Dabei wurde niemand verletzt. Der Mann wurde festgenommen. 

Mehrere Zwischenfälle ereigneten sich, als Autofahrer versuchten, ihre Wagen durch Strassenblockaden zu steuern. Bei dem tödlichen Unfall nördlich von Grenoble geriet eine Autofahrerin in Panik, als Demonstranten auf ihr Dach trommelten, wie der zuständige Präfekt sagte. Die Frau gab Gas und überfuhr eine Teilnehmerin der Protestaktion, die kurz darauf starb. Die Fahrerin wurde Berichten zufolge in Polizeigewahrsam genommen. Auch in Arras im Norden des Landes wurde ein Polizist Berichten zufolge umgefahren. Er kam schwer verletzt ins Spital.

Die Bewegung «Gilets Jaunes» (gemeint: Warnwesten) hat für heute Samstag in ganz Frankreich zu Blockaden von Verkehrsachsen, Kreisverkehren und Mautstellen aufgerufen. Medienberichten zufolge sind die wenigsten der Aktionen offiziell angemeldet. Der Protest richtet sich unter anderem gegen von der Mitte-Regierung geplante Steuererhöhungen auf Benzin und Diesel.