Am Flughafen in Düsseldorf (D) haben Klima-Aktivisten den Verkehr blockiert. Jetzt prüfen mehrere Airlines Schadenersatzklagen.
Polizisten stehen auf dem Flugfeld in Düsseldorf (D) und versuchen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation vom Asphalt zu lösen, nachdem sie sich festgeklebt haben. (Archivbild)
Polizisten stehen auf dem Flugfeld in Düsseldorf (D) und versuchen Aktivisten der Gruppe Letzte Generation vom Asphalt zu lösen, nachdem sie sich festgeklebt haben. (Archivbild) - sda - Keystone/DPA/DAVID YOUNG
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 13. Juli blockierten Aktivisten der Letzten Generation Flughäfen in Deutschland.
  • Nun prüfen mehrere Airlines Schadenersatzklagen.
  • Es soll um eine Summe von mehreren Millionen Euro gehen.

Nach der Blockade am deutschen Flughafen Düsseldorf durch Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation prüfen mehrere Airlines Schadenersatzklagen. Die Forderungen könnten gemäss einem Experten mehrere Millionen Euro betragen.

«Eurowings beabsichtigt – wie auch alle anderen betroffenen Airlines der Lufthansa Group (Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings) – Schadensersatzansprüche geltend zu machen», teilte ein Eurowings-Sprecher der «Rheinischen Post» (Samstagsausgabe) auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit.

Es geht um mehrere Millionen

Nach Einschätzung des Hamburger Luftfahrtexperten Gerald Wissel könnte es bei den Klagen um eine Summe von mehreren Millionen Euro gehen. «Insgesamt kann es zu Schadenersatzforderungen in Höhe einiger Millionen Euro kommen», sagte er der Zeitung.

«Da mussten Hotels für Passagiere gebucht werden, es entgingen Ticketeinnahmen, Ersatzflugzeuge mussten gefunden werden, andere Crews mussten eingesetzt werden, da kommt einiges zusammen.» Insgesamt waren dem Bericht zufolge 48 Flüge storniert worden, zwei wurden umgeleitet.

Hamburg Flughafen
Eine Gruppe von Klimaaktivisten ist bei einer Aktion auf das Rollfeld des Hamburger Flughafens gelangt und hat sich an zwei Orten festgeklebt. - dpa

Der Flughafen Düsseldorf hatte demnach zuvor mitgeteilt, er habe Strafanzeige wegen «gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung, Nötigung und Hausfriedensbruch» erstattet.

Bei einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr drohe eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft, schreibt das Blatt.

Verdacht der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs

Jedoch sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf der «Rheinischen Post», dass zwar wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs ermittelt werde, es derzeit aber «keine zureichenden Hinweise auf einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr» gebe, «da dies eine konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Sachen von bedeutendem Wert voraussetzen würde». Nach den bisherigen Erkenntnissen sei das nicht der Fall gewesen, weil Flugzeuge rechtzeitig umgeleitet worden oder gar nicht gestartet seien.

Am 13. Juli hatten Aktivisten der Letzten Generation für mehrere Stunden die Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg blockiert. Die Aktion traf viele Urlauber, die zu Beginn der Sommerferien mit dem Flugzeug verreisen wollten.

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