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Eurowings-Partner LGW vor endgültigen Aus

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Deutschland,

Die Lufthansa ringt mit den Gewerkschaften um ein Sparpaket. Mietverträge mit anderen Fluggesellschaften hat der Konzern schon vor Wochen gekündigt.

LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Foto: Bernd Thissen/dpa
LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Foto: Bernd Thissen/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise bringt Geschäftspartner des Lufthansa-Konzerns in schwere Bedrängnis.

Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) mit 354 Beschäftigten, die im Auftrag der Lufthansa-Tochter Eurowings unterwegs war, steht vor dem Aus.

«Leider ist es bislang nicht gelungen, einen Käufer oder Investor zu finden», sagte ein Sprecher des Berliner Mutterkonzerns Zeitfracht. Sollte dies bis Ende Juni nicht gelingen, müsse zum 1. Juli das Insolvenzverfahren eingeleitet werden. LGW hatte Ende April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet und eigenen Angaben zufolge mehrere hundert potenzielle Käufer kontaktiert - ohne Erfolg.

Die LGW war zuletzt mit eigenen Crews ausschliesslich im Auftrag der Eurowings unterwegs, die in der Corona-Krise den Mietvertrag kündigte. Den LWG-Mitarbeitern sei am Montag angekündigt worden, dass das Unternehmen liquidiert und die Arbeitsverträge zum Juli gekündigt werden sollten, hatte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitgeteilt. Während bei den direkten Lufthansa-Tochterfirmen über den Erhalt der Arbeitsplätze verhandelt werde, falle die LGW-Belegschaft ohne Sicherung in die Arbeitslosigkeit, kritisierte die Gewerkschaft.

Eurowings erklärte, wie alle anderen Passagier-Airlines der Lufthansa Group, habe das Unternehmen alle seine Wetlease-Verträge - Mietverträge mit anderen Fluggesellschaften einschliesslich Crew - im Zuge der Corona-Krise beenden müssen. Darunter sei auch der Vertrag mit der LGW. Die Krise treffe die gesamte Industrie mit einer derartigen Wucht, dass alle Airlines - selbst im Falle einer Erholung - zunächst kaum in der Lage sein würden, ihre eigenen Kapazitäten auszulasten.

Bei der Lufthansa ringen derzeit Fluggesellschaft und die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi derzeit um ein Sparpaket. Rein rechnerisch hat der Konzern nach eigenen Angaben in der Krise 22 000 Vollzeitstellen zu viel an Bord, davon die Hälfte in Deutschland. Allein im Flugbetrieb der Lufthansa Airline gibt es demnach einen rechnerischen Überhang von knapp 5000 Stellen, 2600 entfallen auf Flugbegleiter, 1500 auf Bodenmitarbeiter und 600 auf Piloten.

«Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter sowie zahlreiche Mitarbeiter am Boden», hatte Personalvorstand Michael Niggemann erläutert. Lufthansa wolle möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg an Bord halten und betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. «Dazu müssen die Verhandlungen über die Krisenvereinbarungen gemeinsam zum Erfolg führen», sagte Niggemann. Der Konzern beschäftigt rund 138 000 Mitarbeiter.

Das Unternehmen will mit den Tarifpartnern bis zum 22. Juni zu konkreten Ergebnissen kommen. Drei Tage später sollen die Aktionäre auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung über ein neun Milliarden Euro schweres staatliches Rettungspaket einschliesslich Beteiligung des Bundes an dem Unternehmen anstimmen. Im Gegenzug für die Hilfe muss die Lufthansa 24 Start- und Landerechte an ihren wichtigen Flughäfen in Frankfurt und München an die Konkurrenz abgeben.

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