Beirut: Kämpfe zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften
In Libanons Hauptstadt Beirut ist es am zweiten Abend in Folge zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Beirut kam es am Sonntag zu Kämpfen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.
- Die Proteste finden im Vorfeld von Beratungen über neue Regierung statt.
Nahe des Parlamentsgebäudes bewarfen Demonstranten die Sicherheitskräfte am Sonntag mit Wasserflaschen und Knallkörpern. Diese antworteten mit Tränengas und Wasserwerfern, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. Angaben zu möglichen Verletzten lagen zunächst nicht vor.
Dutzende Verletzte am Vorabend
Am Vorabend waren bei den Konfrontationen dutzende Menschen verletzt worden. Der libanesische Zivilschutz brachte nach eigenen Angaben 36 Menschen ins Spital und behandelte 54 weitere vor Ort.

Das libanesische Rote Kreuz teilte seinerseits mit, es habe 15 Spital ins Krankenhaus transportiert und Erste Hilfe bei 37 anderen Menschen vor Ort geleistet.
Verletzte gab es am Samstag auch in den Reihen der Sicherheitskräfte. Sie teilten mit, etwa 20 ihrer Mitglieder seien in Krankenhaus eingeliefert worden.
Erneut tausende Demonstranten
Am Sonntagabend versammelten sich dann erneut tausende Demonstranten im Stadtzentrum. Die Proteste fanden in Vorfeld von am Montag beginnenden Parlamentsberatungen über die Neubesetzung des Postens des Ministerpräsidenten statt.

Die Demonstranten lehnen eine mögliche Neuernennung des bisherigen Regierungschefs Saad Hariri ab. Sie fordern ein Kabinett aus unabhängigen Fachleuten.
Im Libanon gibt es seit Oktober Proteste gegen die politische Klasse, die aus Sicht der Demonstranten für die verbreitete Korruption und Misswirtschaft verantwortlich ist.