Deutschland bei Asylanträgen in Europa nur noch auf Platz drei

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Erstmals seit über einem Jahrzehnt ist Deutschland nicht mehr das Land mit den meisten neuen Asylanträgen in Europa.

Asyl
Zum ersten Mal seit über zehn Jahren stellt Deutschland nicht mehr die meisten neuen Asylantragsteller in Europa. (Archivbild) - dpa

Trendumkehr bei der Zuwanderung nach Europa: Deutschland ist erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr das Land mit den meisten neuen Asylanträgen. Nach dem Machtwechsel in Syrien kommen die meisten neuen Asylbewerber nicht mehr von dort nach Europa, sondern aus Venezuela.

Im ersten Halbjahr gingen der Statistik zufolge bei den deutschen Behörden 70'000 neue Anträge ein. Damit liegt die Deutschland innerhalb der EU auf Platz drei hinter Frankreich (78'000) und Spanien (77'000). Deutschland steht also erstmals seit 2012 nicht mehr an der Spitze.

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) beantragten von Anfang Januar bis Ende August 78'246 Menschen erstmals in Deutschland Schutz. Das waren etwa halb so viele Asylerstanträge wie im Vorjahreszeitraum.

Die Zahl der neuen Asylbewerber innerhalb der Europäischen Union sowie in den Nicht-Mitgliedsländern Norwegen und Schweiz ging auch insgesamt zurück. Bis Ende Juni wurden in der Staatengruppe aus 29 Ländern (EU+) insgesamt 399'000 neue Anträge registriert – im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 ein Rückgang von 114'000 beziehungsweise 23 Prozent.

Flüchtlingszahlen aus Syrien sinken nach Machtwechsel

Der Rückgang wird darauf zurückgeführt, dass nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad nicht mehr so viele Menschen aus Syrien flüchten. Mit Ausnahme von Frankreich gingen die Zahlen in allen grossen Zielländern zurück.

Erstmals seit einem Jahrzehnt kamen die meisten neuen Asylbewerber (25'000) nicht aus Syrien, sondern aus Venezuela (49'000). Aus Afghanistan beantragten 42'000 Menschen neu Asyl.

Von den Asylbewerbern aus Venezuela stellten fast alle ihren Antrag in Spanien, wo ihre Muttersprache gesprochen wird. Die Massenauswanderung aus dem lateinamerikanischen Land wird als direkte Folge der autoritären Herrschaft von Präsident Nicolás Maduro gesehen.

EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnet den Rückgang in Brüssel als «Ergebnis einer konsequenteren Politik». Jetzt müsse die Zusammenarbeit mit sogenannten Drittstaaten verbessert werden, «damit Rückführungen tatsächlich funktionieren und unsere Asylsysteme entlastet werden».

Kommentare

User #3999 (nicht angemeldet)

Das kann sich schnell wieder ändern...!

User #5923 (nicht angemeldet)

Der Beat schnappt den Deutschen alle Dauergäste weg 🤷‍♂️

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