Das schwere Bus-Unglück erschüttert den Ferien-Hotspot Venedig. Ein deutsches Paar wollte mit dieser Linie zum Campingplatz fahren – und verpasste sie knapp.
bus-unglück venedig
Feuerwehrleute an der Unfallstelle eines Linienbusses in der Nähe von Venedig. - keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das schwere Bus-Unglück in Venedig forderte am Dienstag mindestens 21 Todesopfer.
  • Ein deutsches Paar wollte mit dieser Linie zum Campingplatz zurückfahren.
  • Doch die zwei hatten Glück: Sie verpassten den Unfall-Bus um wenige Minuten.

An diesen Venedig-Trip werden sie sich noch lange erinnern: Sophia Zaccaria und Nico von Engelmann wollten mit dem Bus zurück zu ihrem Campingplatz «Hu Venezia» in Marghera fahren. Doch das junge Paar aus Köln verpasste den 19.30-Uhr-Bus – zum Glück!

Sie entkamen damit nur knapp einem schweren Verkehrsunfall. Gegenüber der «Bild»-Zeitung sagt die 23-Jährige: «Ich habe Gänsehaut, wenn ich darüber nachdenke, dass wir auch den früheren Bus hätten nehmen können.»

Und weiter: «Die Leute im Bus haben wir bestimmt mal beim Frühstück gesehen, vielleicht waren es auch unsere Bungalow-Nachbarn.»

Bus um zwei Minuten verpasst

Nach ihrer Tour durch die romantischen Kanäle Venedigs wollte das Paar stattdessen den Bus um 20.30 Uhr. Doch der kam nicht an und sie mussten einen anderen nehmen.

Sie riefen auf dem Campingplatz an und erfuhren von einem Feuer. Sie sahen die Unfallstelle und die Absperrungen, dachten aber nicht daran, dass ihr Bus betroffen sein könnte. Wegen der gesperrten Brücke mussten sie einen Umweg fahren und wurden auf dem Campingplatz von der Polizei empfangen.

bus-unglück in venedig
Italienische Feuerwehrleute sind an der Unfallstelle eines Linienbusses in der Nähe von Venedig im Einsatz.
bus-unfall venedig
Der Bus ist am Dienstagabend von einer Brücke auf die Gleise gestürzt.
bus-unglück ivenedig
Mindestens 21 Menschen verloren dabei ihr Leben, mindestens 15 zogen sich Verletzungen zu.

«Gegen 1.15 Uhr in der Nacht wurden wir aus den Zimmern geklopft», erzählt die angehende Kauffrau. «Es wurde gefragt, ob wir jemanden vermissen oder ob wir nur zu zweit sind.»

Auch Emine (31) und Ferhat (30) mit Tochter Zara (1) aus Heidenheim waren zu dieser Zeit in Venedig. Sie wollten ebenfalls um 19.30 Uhr in den Bus steigen.

Doch es kam anders: «Es war ja Champions League, ich wollte das Spiel sehen», sagt Ferhat zur «Bild». «Ich habe meine Frau noch angemeckert, dass ich ihretwegen das Spiel nicht sehen kann.» Mittlerweile ist er darüber sehr glücklich: «Wie gut, dass meine Tochter das alles nicht mitmachen musste. Ich habe sie alle paar Minuten umarmt.»

Mindestens 21 Todesopfer

Ein mit 40 Fahrgästen besetzter Bus hat am Dienstagabend das Geländer einer Hochstrasse durchbrochen. Er stürzte rund 15 Meter tief auf die Gleise und ging unmittelbar nach dem Aufprall in Flammen auf.

Mindestens 21 Menschen hätten das Unglück nicht überlebt, sagte ein Sprecher des Bürgermeisters von Venedig am Mittwoch der AFP. Unter den Todesopfern sind ein männliches Kleinkind und ein 11-jähriges Mädchen. Der italienische Fahrer des Busses starb ebenfalls.

Nach Angaben der regionalen Behörden wurden 15 Menschen verletzt. Zehn von ihnen lagen sich am Mittwoch noch auf der Intensivstation.

Die Unfallursache ist derzeit noch unklar. Derzeit gehe man davon aus, dass der Bus-Chauffeur während der Fahrt gesundheitliche Probleme bekommen habe, sagt Regionalpräsident Zaia.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Champions LeagueVerkehrsunfallFerienFeuerZara