Deutsche Bahnstrecke lahmgelegt – Polizei sieht Sabotage
Nach einem Brand in einem Kabelkanal einer zentralen Bahnstrecke in Deutschland geht die Polizei von Sabotage aus.

Nach einem Brand in einem Kabelkanal einer wichtigen Bahnstrecke in Deutschland geht die Polizei von einem Sabotageakt aus. Der Staatsschutz ermittele in alle Richtungen, sagte ein Polizeisprecher, nachdem Brandermittler den Ort untersucht hatten.
Ein Feuer hatte die Nord-Süd-Hauptstrecke der Deutschen Bahn zwischen Duisburg und Düsseldorf im westdeutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen lahmgelegt. Auch der Fernverkehr ist betroffen.
Es komme zu massiven Beeinträchtigungen des Zugverkehrs, sagte ein Bahnsprecher. Die Störung werde voraussichtlich noch den ganzen Tag andauern.
Wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Tatort erfuhr, sollen Unbekannte eine Zündvorrichtung in dem Kabeltunnel platziert haben. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen. Bahnmitarbeiter hätten noch vor Eintreffen der Feuerwehr mit den Löscharbeiten begonnen. Die dort verlegten Kabel müssten nun auf einer Länge von 60 Metern ausgetauscht werden.
Welche Auswirkungen gibt es?
Es sei ein Bus-Pendelverkehr eingerichtet worden, sagte ein Bahnsprecher. Die Busse fahren zwischen dem Düsseldorfer Flughafen und Duisburg Hauptbahnhof sowie zwischen den Hauptbahnhöfen der beiden Städte.
Zudem habe man Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig unterbrochen, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs doch noch abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten zahllose Reisende.
Die Kabel gehören zu einem Stellwerk in Duisburg, der Brand sei aber auf Düsseldorfer Stadtgebiet ausgebrochen, sagte ein Bahnsprecher. Die Feuerwehr habe ihn bereits gelöscht.
Zahlreiche Linien betroffen
Die beschädigten Kabel sorgten für Störungen im Nah- und Fernverkehr. Betroffen seien die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit. Es komme zu Umleitungen und Verspätungen von bis zu 30 Minuten.
Zudem werden nicht alle Bahnhöfe angefahren. Im Nahverkehr sind die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien betroffen, wie das Portal zuginfo.nrw meldet.