Das sind die Reaktionen zu Straches Rücktritt

Heinz-Christians Strache zieht sich aus der Politik zurück. Auch in der FPÖ-Spitze war man sich offenbar einig: «Jetzt reichts».

Das Wichtigste in Kürze

Die FPÖ hat am Sonntag bei den Wahlen eine Schlappe kassiert.
Heute Dienstag hat Heinz-Christian Strache angekündigt, dass er die FPÖ verlässt.
Er ist damit einer Suspendierung der Parteileitung zuvorkommen.

Heinz-Christian Strache ist hoch geflogen und tief gefallen. Mitgezogen hat er dabei seine Partei. Die FPÖ steht nach der Wahlschlappe vom Sonntag prozent-technisch fast genau wieder da, wo Strache sie 2005 übernommen hatte und zum Höhenflug ansetzte. Ein Kreis hat sich geschlossen.

Heute Dienstag hat er die Reissleine gezogen. In der Pressekonferenz heute Morgen gab er bekannt, dass er die FPÖ verlässt. Damit ist er einer Suspendierung durch die Parteileitung zuvorgekommen. Zum Schutz seiner Familie hängt er seine Polit-Karriere ganz an den Nagel.

Ibiza-Video und Spesenaffäre zu viel für Wählerschaft

Strache war seit Sonntag teils sehr deutlich eine grosse Mitschuld am desaströsen Wahlergebnis der Rechtspopulisten gegeben worden. Der Skandal um das Ibiza-Video und die Spesenaffäre wahren der Wählerschaft wohl zu viel des Guten.

Und wie es scheint, auch den FPÖ-Funktionären. Gemäss dem Chefredakteur der «Krone», Klaus Hermann, war Straches Schritt «absehbar» und «notwendig». «Ich habe gestern und vorgestern mit vielen FPÖ-Funktionären Kontakt gehabt – und die Botschaft war ganz eindeutig: Jetzt reichts», so Hermann.

Doch gemäss dem Krone-Chef kam der Rücktritt zu spät. Wäre dieser Schritt drei Tage vor den Wahlen erfolgt, hätte die FPÖ zwei bis drei Prozentpunkte mehr gemacht, ist Hermann sicher.

HC Strache nur noch «Marke»

Funfact: Auf Facebook wird die Seite «HC Strache» mit fast 800'000 Followern nicht mehr als «Politik», sondern nur noch als «Marke» geführt. Offenbar steckt die FPÖ, dahinter, die laut Impressum für den Inhalt der Seite verantwortlich ist.