Wegen des Coronavirus gelten in Österreich strenge Massnahmen. Nicht alle halten sich aber dran. Nun müssen sie mit einer hohen Busse rechnen.
Österreich Coronavirus
Ein österreichischer Polizist prüft einen Covid-Test eines Einreisenden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Österreich mieten dutzende Menschen Ferienwohnungen ohne triftigen Grund.
  • Innerhalb eines Monates wurden in Zell am See deswegen rund 30 Anzeigen ausgesprochen.
  • Die Behörden verschärfen nun die Massnahmen, um die Vermietungen zu verhindern.

Nahezu sechs Wochen war Österreich im Lockdown, um das Coronavirus einzudämmen. Am Montag wurden erste Lockerungen vorgenommen. Die meisten Restriktionen gelten aber weiterhin.

So zum Beispiel das Beherbergungsverbot, welches vorerst bis Ende Februar gültig ist. Dieses untersagt es, in Hotels, Privatzimmervermietungen und Ferienwohnen zu übernachten. Sofern man nicht aus beruflichen oder ähnlichen Gründen unterwegs ist. Dies soll grosse Anstürme auf die Skiorte verhindern.

Coronavirus Airbnb
Das Verhalten der «Airbnb»-Vermieter stösst in Österreich auf Unmut. - Keystone

Doch nicht alle halten sich an die Bestimmungen, wie ein Bericht der «Krone»-Zeitung zeigt. In mehreren beliebten Ferienorten werden Wohnungen über Online-Portale wie «Airbnb» vermietet.

«Es ist eine Riesenfrechheit»

In Zell am See, im Bundesland Salzburg, ist dies der Fall. Bei einer Anwohnerin stösst das auf Unmut:

«Das Ganze ist echt eine Riesenfrechheit. Vor Kurzem waren nebenan Holländer zu Gast, da hat man die Bierflaschen auf den Tischen stehen gesehen.» Das sagt sie zur «Krone».

Allein in diesem Bezirk seien seit Januar fast 30 Anzeigen deswegen erstattet worden, bilanziert die Polizei.

Konkurrenz wütend

Auch bei der Konkurrenz kommt das Verhalten der «Airbnb»-Vermieter alles andere als gut an. In Kaprun, ebenfalls im Bundesland Salzburg, sind weitere Wohnungen erhältlich.

Schnee in Österreich
Eine Person geht durch eine schneebedeckte Strasse in Zell am See und trägt ein Snowboard. Wegen des Coronavirus gelten in Österreich strenge Massnahmen. - dpa

Simone Orgler führt die Pension St. Georg in der 3000-Seelen-Gemeinde. Sie sagt: «Wir sagen allen Anfragenden ab, während die weiter vermieten.» Dieses Vorgehen sei unfair.

Ins selbe Horn bläst der Zeller Bürgermeister Andreas Wimmreuter: Es sei «ungeheuerlich», meint er. Aber: «Als Bürgermeister weiss ich leider nicht, wo vermietet wird. Wir sind darauf angewiesen, dass die Leute uns oder der Polizei die Vorfälle melden. Dann können wir auch handeln und Kontrollen anordnen.»

Missachtung der Regeln gegen das Coronavirus wird teuer

Seine Forderung, um dem Treiben ein Ende zu setzen: strengere Grenzkontrollen. Dieser kommen die Behörden nun nach. Gleichzeitig mit den Massnahmen-Lockerungen wurde die Kontrolle der Grenzübertritte verschärft.

Coronavirus - Österreich
in Auto wird zur Seite gewunken bei einer Grenzkontrolle am Grenzübergang Walserberg in Fahrtrichtung Salzburg. - dpa

Und wer eine Wohnung entgegen der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus vermietet, muss neu mit einer hohen Busse rechnen. Bis zu 30'000 Euro kostet es die Vermieterinnen und Vermieter – sofern die Polizei sie ertappt. Die Gäste kostet die illegale Übernachtung 1450 Euro.

Zudem wollen die Behörden Stichprobenkontrollen in Hotelbetrieben, Privatquartieren und Airbnb-Vermietungen durchführen. Das berichtet die Zeitung am Donnerstag.

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