Nach dem Flixbus-Unglück letzten Mittwoch meldet sich nun der Chef des Busunternehmens zu Wort. Er sieht ein Teil der Verantwortung bei den Toten.
Flixbus-Unfall
Vier Personen starben beim Flixbus-Unglück auf der A9 nahe Leipzig letzten Mittwoch. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzten Mittwoch starben vier Personen bei einem Flixbus-Unfall in der Nähe von Leipzig.
  • Der Chef des Busunternehmens sieht ein Teil der Verantwortung bei den Gästen.
  • Denn laut dem Unternehmer wäre niemand gestorben, wenn sie angeschnallt gewesen wären.
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Mindestens vier Tote und zahlreiche Verletzte forderte das Flixbus-Unglück auf der A9 nahe Leipzig (D) am Mittwochmorgen. Der Fernbus war am Morgen auf dem Weg von Berlin nach Zürich. Die Unfall-Ursache wird derzeit ermittelt.

Laut Pavel Steiner sei der Fahrer aber weder eingeschlafen noch hätte während dem Fahren das Handy benutzt. Steiner ist der Chef des Busunternehmens «Umbrella Mobility», das die Fahrt Berlin-Zürich im Auftrag von Flixbus durchführte.

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Bei dem Fahrer handle es sich um «einen erfahrenen Mann am Steuer», sagt Steiner gegenüber «Bild». Der Bus sei einer der modernsten und wurde im Januar geprüft.

Statt nur Fahrer und Fahrzeug sollen allerdings die Todesopfer selbst Mitschuld an ihrem Tod haben: «Es ist schlimm, aber ich muss es sagen: Wenn die Leute sich angeschnallt hätten, wären alle noch am Leben.»

Pavel Steiner im Bus
Pavel Steiner ist der Chef von «Umbrella Mobility», ein Busunternehmen und wichtiger Partner von Flixbus.
Flixbus Unfall
Laut Steiner soll der Fahrer ein «erfahrener Mann hinter dem Steuer» sein.
Flixbus
Der Fahrer sei weder eingeschlafen noch vom Handy abgelenkt gewesen, so Steiner.
Polizei Unfallstelle Flixbus
Über Alkoholkonsum des Fahrer machte Steiner keine Aussage. Letzten Herbst entdeckte man nämlich einen «Umbrella Mobility»-Angestellten, der mit 2,4 Promille fuhr.

Das Busunternehmen «Umbrella Mobility» sorgte schon öfters für negative Schlagzeilen. In Hamburg, wo die Firma ihren Sitz hat, wurde schon gegen sie geklagt: Weil die Busse nachts ohne Licht fuhren, den Bordstein rammen oder falsch verkabelt seien.

Vergangenen Oktober wurden bei einem Fahrer von «Umbrella Mobility» sogar 2,4 Promille nachgewiesen. Aufgeflogen ist er, nachdem er fast eine Fussgängerin angefahren hatte.

Beim Flixbus-Unglück vom Mittwoch wird trotz Steiners Aussage gegen den Lenker ermittelt: Wegen fahrlässiger Tötung. Es soll zwischen ihm und dem anderen Fahrer zu einem Streit gekommen sein.

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