Beim Energiesparen setzt die Politik vor allem auf Appelle an die Verbraucher. Der Präsident der Bundesnetzagentur hat nun einen eigenen Vorschlag, wie sich der Gasverbrauch senken liesse.
Flammen sind an einem Gasherd zu sehen.
Flammen sind an einem Gasherd zu sehen. - Marijan Murat/dpa

Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat sich dafür ausgesprochen, Abschläge für Gasnutzer schon jetzt zu erhöhen. Die privaten Haushalte dürften nicht zu spät mit den steigenden Kosten konfrontiert werden, sagte Müller der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».

«Viele Haushalte werden erst bei der Heizabrechnung im nächsten Jahr bemerken, wie stark der Preis gestiegen ist und die Nachzahlungen nicht stemmen können», fürchtet er. Im Umgang mit Gasknappheit seien Preissignale wie höhere Abschläge wirksamer als Verzichtsappelle.

Müller kritisierte zudem die Erwartungshaltung, dass seine Behörde bereits jetzt festlegen solle, in welcher Reihenfolge der Industrie im Ernstfall der Gashahn zugedreht werde. «Das wird nicht gehen», sagte er. Dazu seien zu viele Randbedingungen offen.

Wegen des Krieges in der Ukraine ist das Risiko gestiegen, dass Russland Gaslieferungen kappen könnte. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief am Mittwoch deshalb die Vorwarnstufe des Gas-Notfallplans aus. In einer späteren Stufe müsste die Bundesnetzagentur über die Abschaltung von Gasnutzern entscheiden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Sonntagszeitung