Britisches Heer soll um 10'000 Soldaten schrumpfen
Die Armee Grossbritanniens soll drastisch verkleinert werden. Im Gegenzug soll sich die Qualität der Ausrüstung deutlich verbessern.

Das Wichtigste in Kürze
- Das britische Heer soll im kommenden Jahrzehnt um fast 10.000 Soldaten auf 72.500 Vollzeitkräfte schrumpfen.
Das britische Militär soll kleiner werden - aber dafür besser ausgerüstet. Man macht sich bereit für die «Kriege von morgen».
Mit den Einsparungen soll zusätzliches Material für die British Army finanziert werden. Das berichten die Zeitungen «The Times» und «Daily Telegraph» übereinstimmend.
«Es macht keinen Sinn»
Die Atommacht Grossbritannien reagiere damit auf eine veränderte Bedrohungslage. Die Soldaten sollen allerdings nicht entlassen, Regimenter nicht aufgelöst werden, hiess es weiter. Vielmehr sollen frei werdende Stellen nicht nachbesetzt werden.

«Es macht keinen Sinn, 82'000 Leute zu haben, dafür aber nicht die richtigen Drohnen, Artillerie, Luftabwehr und gepanzerten Fahrzeuge.» So zitierte der «Telegraph» aus Kreisen des Verteidigungsministeriums in London.
Offiziell 82'000 Soldaten
Der «Times» sagte eine Quelle: «Manche Leute wollen die Kriege von gestern kämpfen, wir aber wollen die von morgen ausfechten.» Menschen seien teuer, deshalb sei es besser, weniger Personal, dafür mit besserer Ausrüstung zu haben. «Wir wollen kein Papiertiger sein. Einer Drohne muss man keine Rente zahlen.»
Das Heer des Nato-Mitgliedslandes verfügt offiziell über 82'000 Soldaten. Zum 1. Oktober 2020 lag der tatsächliche Bestand bei 80'760.
Hinzu kommen jeweils etwa 33'000 Mitglieder von Luftwaffe und Marine. Im November hatte Premierminister Boris Johnson die grössten Militärausgaben seit dem Ende des Kalten Kriegs angekündigt.