Britische Regierung will Gespräche mit Gewerkschaften über Streiks
Seit Monaten legen Streiks in verschiedenen Bereichen das Vereinigte Königreich lahm. Nun sucht die Regierung in London das Gespräch mit den Gewerkschaften.

Das Wichtigste in Kürze
- Die britische Regierung will den Dialog mit den Gewerkschaften aufnehmen.
- Zuletzt haben zahlreiche Streiks in verschiedenen Sektoren das UK lahmgelegt.
- Premier Sunak beteuert, dass Mitarbeiter des öffentlichen Diensts «geschätzt» werden.
Nach Monaten der Streiks in wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens wie Krankenhäuser oder Nahverkehr knickt die britische Regierung ein.
Sie lud die zuständigen Gewerkschaften für Montag zu Gesprächen ein, wie Premierminister Rishi Sunak am Freitag vor Journalisten ankündigte. Jedes Ministerium habe die Gewerkschaften in seinem Zuständigkeitsbereich angeschrieben.
Sunak: Grosse Wertschätzung für öffentlichen Dienst
Premierminister Rishi Sunak sagte: «Wir schätzen die wichtige Arbeit unserer Beschäftigten im öffentlichen Dienst unglaublich, besonders unsere Krankenpfleger. Wir möchten eine ehrliche Erwachsenenunterhaltung darüber führen, was das Land sich leisten kann, was verantwortbar ist für das Land.»
Er hoffe, dass die Treffen am Montag stattfinden, «so dass wir produktive Gespräche führen und einen Weg heraus finden können».

Die konservative Regierung vollzieht damit eine Kehrtwende: Lange hatte sie betont, sie könne nicht mit Pflegepersonal oder Eisenbahnbeschäftigten verhandeln, das könnten nur die Arbeitgeber.
Premierminister Sunak hatte sich zudem mehrfach gegen starke Gehaltserhöhungen im öffentlichen Sektor ausgesprochen. Dies würde lediglich die Inflation weiter anheizen.
Streiks legen UK lahm
In Grossbritannien wird seit Monaten in zahlreichen Branchen gestreikt. Meist geht es den Beschäftigten angesichts der hohen Inflation und gestiegener Energiepreise um kräftige Lohnerhöhungen. Am Freitag legten erneut Bahnangestellte die Arbeit nieder.
Eine Ärztegewerkschaft teilte mit, sie stimme darüber ab, sich dem Streik des Pflegepersonals anzuschliessen. Auch Briefträger und Beschäftigte im Telekommunikationsbereich legten schon die Arbeit nieder.

Über die Weihnachtsfeiertage hatten Grenzpolizisten an mehreren Flughäfen gestreikt. Die Regierung rief mehrfach das Militär zu Hilfe.