Bandenkrieg in Marseille dauert an – Wieder junger Mann erschossen
In Marseille wurde ein junger Mann auf einem Supermarktparkplatz erschossen. Wahrscheinlich hängt der Tod mit anhaltenden Konflikten zwischen Banden zusammen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Marseille häufen sich gewalttätige Konflikte.
- Wieder ist ein junger Mann auf einem Parkplatz erschossen worden.
- Sein Tod hängt wahrscheinlich mit Konflikten zwischen Drogenbanden zusammen.
In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille ist erneut ein junger Mann erschossen worden. Der Tod steht mutmasslich im Zusammenhang mit den andauernden Konflikten zwischen Drogenbanden. Von zwei Motorrollern aus hätten die Täter am Montagabend mehrfach auf den 22-Jährigen geschossen.
Der Mann sass auf einem Supermarktparkplatz in einem Lieferwagen, berichtete der Sender BFMTV am Dienstag unter Verweis auf die Polizei. Einer der Tatverdächtigen sei unweit eines ausgebrannten Rollers festgenommen worden.
Letzte Woche war in Problemvierteln im Norden von Marseille ein Mann erstochen und ein anderer durch einen Genickschuss getötet worden.
10 Tote wegen Abrechnungen
In diesem Jahr sind bei Abrechnungen im Drogenmilieu im Grossraum Marseille bereits zehn Menschen erschossen worden. Das berichtete die Zeitung «Le Parisien». Zwei weitere wurden erstochen. Dabei greifen die Kriminellen auch zu schweren Waffen, Ende Februar starb ein Mann nach Schüssen aus einer Kalaschnikow.
Die gewalttätigen Abrechnungen versetzen auch die normale Bevölkerung in Schrecken. So gerieten Kinder und Erzieher einer Krippe in einem Problemviertel in der vergangenen Woche in Panik. Dies, als in der Nähe mit einer Kalaschnikow in die Luft gefeuert wurde, wie France Info am Dienstag berichtete.
Kinder sperrten sich in der Toilette ein, die Eltern mussten ihre Kinder später unter Aufsicht der Polizei abholen. Nach einer Unterbrechung soll die Krippe am kommenden Montag wieder öffnen.