Der Kochbuchautor Attila Hildmann ist in einer der führenden Corona-Skeptiker in Deutschland. Die Polizei hat nun offenbar einen Haftbefehl ausgestellt.
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Attila Hildmann nennt sich selbst einen «Ultrarechten». - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Attila Hildmann äusserte sich bei Corona-Demonstrationen mehrfach rechtsextrem.
  • Der Kochbuchautor zog Vergleiche zwischen Deutschland und dem Dritten Reich.
  • Jetzt hat die Polizei offenbar einen Haftbefehl gegen den Kochbuchautor ausgestellt.

Gegen den Kochbuchautor Attila Hildmann wird schon länger wegen Volksverhetzung ermittelt. Nun schreibt Hildmann selbst von einem angeblichen Haftbefehl gegen ihn. Es geht dabei um Verdacht auf Volksverhetzung, Beleidigung und Bedrohung.

«Das sind intensive, umfangreiche und zeitaufwendige Ermittlungen», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag. «Die Auswertung der Beweismittel dauert an.»

Attila Hildmann: «Haftbefehl ist draussen»

Die «Süddeutsche Zeitung» hatte zuvor berichtet, dass die Beweiserhebung nur schleppend vorankäme. Eine der Festplatten soll demnach so stark beschädigt sein, dass die Daten nicht ausgelesen werden könnten. Eine weitere sei offenbar durch ein Passwort so geschützt, dass Ermittler sie nicht öffnen könnten.

Hildmann schreibt seine Botschaften seit langem mehrfach am Tag in einen bekannten Internetkanal, wo sie jeder nachlesen kann. Früher als veganer Kochbuchautor bekannt, nennt er sich mittlerweile selbst «ultrarechts» und einen Verschwörungsprediger.

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Schrecklich, wie Attila Hildmann gegen die Juden hetzt. - dpa-infocom GmbH

Am Montag postete er: «Haftbefehl ist draussen, es geht um Aussagen auf meinem Telegram und es wird mir Hochverrat vorgeworfen.» Gegenüber dem «Tagesspiegel» wollte das die Staatsanwaltschaft weder bestätigen noch dementieren. Ein Sprecher sagte, die Behörde äussere sich im Allgemeinen nicht zu «noch nicht vollstreckten Haftbefehlen».

Ermittlungen gebündelt

Die Polizei in Brandenburg hatte bei einer Durchsuchung der Wohnung Hildmanns Beweise zunächst präventiv sichergestellt. Per richterlichem Beschluss war in Berlin erwirkt worden, dass die Staatsanwaltschaft mehrere Laptops und Handys auswerten kann. «Seit Ende Dezember wird ausgewertet», so die Sprecherin.

Die Ermittlungen wurden in Berlin gebündelt. Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) hatte dies mit einer effektiven Strafverfolgung begründet. Mehrere Ermittlungsverfahren aus Brandenburg waren demnach an die Behörde in der Hauptstadt übergeben worden.

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