Jean Asselborn, der Aussenminister von Luxemburg, erwartet, dass die EU-Länder bereits sind, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen.
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Jean Asselborn, der Aussenminister von Luxemburg. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Jean Asselborn beharrt betreffend Afghanistan auf eine «europäische Lösung».
  • Der luxemburgische Aussenminister erwartet die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn erwartet von allen EU-Ländern die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan. «Wir brauchen eine europäische Lösung», sagte er am Mittwoch in Luxemburg vor Journalisten. Die Aufnahme von Afghanistan-Flüchtlingen müsse «eine europäische Entscheidung sein».

«Und es wäre bedauerlich, wenn EU-Länder sich weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen und wenn die EU es mit 450 Millionen Bürgern nicht schaffen würde, vor allem Frauen und Kinder aufzunehmen.» Asselborn fügte hinzu: «Es gibt eine Abwärtstendenz in der Aufnahmebereitschaft, und das macht mich ein bisschen traurig.»

Biden beendet Militärpräsenz

Nachdem es der G7-Gruppe der wichtigsten Industrienationen nicht gelungen sei, US-Präsident Joe Biden zu einer Verlängerung der US-Militärpräsenz in Kabul zu bewegen, müsse man nun im Rahmen der G20-Gruppe von Industrie- und Schwellenländern versuchen, die Missachtung der Menschenrechte in Afghanistan zu verhindern. Für Europa liege «die einzige Möglichkeit im Potenzial der Entwicklungshilfe der Europäischen Union».

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Trump wird die Schuld am Afghanistan-Choas gegeben. Im Bild: Taliban in Afghanistan. (Archivbild) - keystone

Auch das erfordere «europäische Solidarität». Das Funktionieren von Schulen und Krankenhäusern in Afghanistan sei zu 75 Prozent von internationaler Hilfe abhängig. Nach Angaben Asselborns konnten 15 Personen mit Luxemburger Bezug vor allem dank Hilfe des belgischen Militärs aus Kabul gerettet werden.

Der luxemburgische Verteidigungsminister François Bausch kritisierte, der damalige US-Präsident Donald Trump habe den Abzug der Amerikaner «in enormer Naivität mit den Taliban verhandelt»: «Aber das ist die Lage, vor der wir stehen.»

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