Das mit Armenien verfeindete Aserbaidschan übergibt nach EU-Vermittlungen zehn Kriegsgefangene an Eriwan. EU-Ratspräsident Charles Michel spricht von einer «wichtigen humanitären Geste».
Eine riesige aserbaidschanische Flagge weht an einem 162 Meter hohen Fahnenmast in Baku. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Eine riesige aserbaidschanische Flagge weht an einem 162 Meter hohen Fahnenmast in Baku. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Vermittlung durch die EU hat die Südkaukasus-Republik Aserbaidschan zehn Kriegsgefangene ans Nachbarland Armenien übergeben.

«Eine wichtige humanitäre Geste, die den gegenseitigen Willen demonstriert, Vertrauen zu stärken», schrieb EU-Ratspräsident Charles Michel auf Twitter. Sowohl die aserbaidschanische als auch die armenische Seite bestätigten die Freilassung der zehn armenischen Soldaten, die bei Gefechten zwischen den beiden verfeindeten Ländern Mitte November gefangen genommen worden sein sollen.

Die EU hatte Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev vor einigen Tagen bei einem gemeinsamen Treffen in Brüssel Unterstützung in ihrem Konflikt um die Region Berg-Karabach zugesichert. So wurde etwa Hilfe bei der Minenräumung in der Region in Aussicht gestellt.

Zuvor hatten sich Paschinjan und Aliyev stets auf Vermittlung des russischen Präsidenten Wladimir Putin getroffen. Putin hatte im Krieg zwischen den Ex-Sowjetrepubliken 2020, bei dem Aserbaidschan grosse Teile Berg-Karabachs zurückeroberte, einen Waffenstillstand ausgehandelt. Trotzdem kommt es seitdem immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen an der Grenze. Bei den Gefechten im November waren mehrere Menschen getötet und verletzt worden.

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