Afghanisches Innenministerium ordnet Erschiessung bewaffneter Krimineller an

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Afghanistan,

Das afghanische Innenministerium hat die Polizei angewiesen, bewaffnete Kriminelle sofort zu erschiessen.

Kriminalität in Kabul
Kriminalität in Kabul - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Massnahme soll Anstieg bei Gewaltverbrechen in Kabul eindämmen.

Ziel der Massnahme sei es, die Zunahme von Entführungen, Morden und anderen Gewaltverbrechen in der Hauptstadt Kabul einzudämmen, teilte ein Sprecher von Innenminister Massud Andarabi am Sonntag mit. Bislang durften Polizisten in Afghanistan nur bei direkten Zusammenstössen mit Kriminellen von ihren Waffen Gebrauch machen.

Seine Verfügung habe Andarabi damit begründet, «dass Kriminelle nicht frei in Kabul herumlaufen sollen», erklärte der Sprecher. «Ergreift sie und tötet sie», heisst es demnach in der Anweisung des Innenministers.

Der durch die jahrelangen Angriffe der radikalislamischen Taliban geschwächte Polizeiapparat in der afghanischen Hauptstadt kämpft derzeit gegen einen starken Anstieg bei Straftaten. In Kabul sind auch Kleinkriminelle und Diebe häufig mit Pistolen oder Messern bewaffnet. Die Behörden befürchten, dass der schrittweise Rückzug der in Afghanistan stationierten US-Truppen und anderer internationaler Streitkräfte die Lage noch verschärfen könnte.

Neben der üblichen Kriminalitätsbekämpfung fallen auch die regelmässigen Anschläge auf Regierungsvertreter, Friedensaktivisten und Wissenschaftler in den Zuständigkeitsbereich der afghanischen Polizei. Für die Anschläge machen die Behörden in der Regel Gruppierungen verantwortlich, die den Taliban nahestehen.

Die Taliban hatten sich im Abkommen von Doha mit den USA verpflichtet, keine Anschläge mehr in urbanen Regionen mehr zu verüben. Der Rückgang der Gewalt in Afghanistan ist eine der Voraussetzungen für den schrittweisen Abzug der US-Streitkräfte aus dem Land. Als Folge des Abkommens von Doha finden derzeit Friedensgespräche zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban statt. Die Radikalislamisten setzen jedoch nach wie vor Gewalt als Druckmittel in den Verhandlungen ein.

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