23 Verletzte bei Notlandung von Airbus auf Maisfeld nahe Moskau

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Russland,

Nach der spektakulären Notlandung einer russischen Passagiermaschine mit 233 Menschen an Bord sind die Piloten als Helden gefeiert worden.

Vogelschwarm vor der auf einem Maisfeld stehenden Maschine
Vogelschwarm vor der auf einem Maisfeld stehenden Maschine - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Piloten von russischer Fluggesellschaft als Helden gefeiert.

Politiker und Internetnutzer dankten ihnen am Donnerstag für ihre «Heldentat», das Flugzeug nach einem Triebwerkschaden durch Vogelschlag in der Nähe von Moskau sicher in einem Maisfeld zu landen. Bei dem Manöver wurden 23 Menschen verletzt, eine Frau musste ins Krankenhaus.

Der Airbus A321 der Fluggesellschaft Ural Airlines geriet nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazia am frühen Donnerstagmorgen beim Start vom Schukowski-Flughafen in einem Vorort Moskaus in einen Schwarm Möwen. Mehrere der Vögel gerieten in die Triebwerke. Dies habe «bedeutende Funktionsstörungen» ausgelöst, so dass sich die Besatzung für die Notlandung auf einem Maisfeld rund einen Kilometer von der Landebahn entfernt entschieden habe, erklärte die Behörde.

«Alles ist innerhalb von ein paar Sekunden passiert», sagte die Passagierin Irina Ussatschewa dem Fernsehsender Rossia 24. «Wir sind abgehoben und dann wieder gelandet.» Passagiere und Besatzung verliessen das Flugzeug über Notrutschen.

Laut russischem Gesundheitsministerium wurden 23 Menschen verletzt, unter ihnen neun Kinder. Eine 69-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht, bei den übrigen Verletzten reichte eine ambulante Behandlung.

«Dank der Professionalität der Besatzung und ihres koordinierten Vorgehens hat die Notlandung keine tragischen Folgen gehabt», erklärte die in Jekaterinburg ansässige Fluggesellschaft Ural Airlines. Der für Jekaterinburg zuständige Gouverneur Jewgeni Kuiwatschew jubelte im Onlinedienst Instagram: «Die Besatzung der Gesellschaft aus dem Ural hat phantastische Kenntnisse und Selbstbeherrschung bewiesen.» Der aus Jekaterinburg stammende 41-jährige Pilot Damir Jussupow habe «233 Leben gerettet». Er und sein Co-Pilot seien «Helden».

Der Repräsentant von Russlands Staatschef Wladimir Putin in der Region, Nikolai Tsukanow, lobte in einer Erklärung: «In dieser sehr schwierigen Lage haben die Piloten die richtigen Entscheidungen getroffen. Zweifellos ist das eine Heldentat.» Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow würdigte die «Helden-Piloten».

Zahlreiche Nutzer von Online-Netzwerken bedankten sich bei Jussupow und seiner Crew. «Ich bin den Piloten ebenso wie Gott dankbar, weil wir gelandet sind und weil wir nicht zerschmettert wurden», schrieb ein Nutzer auf Twitter. «Alle sind am Leben! Der Pilot ist ein Genie», sagte eine Passagierin namens Olga der Zeitung «Komsomolskaja Prawda». Nach der geglückten Notlandung hätten die Passagiere dem Piloten applaudiert.

Die Passagierin Swetlana Babina sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, sie habe direkt nach dem Start «ein seltsames Geräusch im Triebwerk» gehört. Die Landung sei unter den gegebenen Umständen so sanft wie eben möglich gewesen. Eine andere Passagierin berichtete, die Besatzung habe nach der Notlandung rührend allen Passagieren beim Ausstieg geholfen.

Im Mai waren bei der Notlandung eines Suchoi Superjet 100 auf dem Moskauer Grossflughafen Scheremetjewo 41 Menschen ums Leben gekommen. Einer Untersuchung zufolge führten das Ausschalten des Autopiloten durch einen Blitzschlag sowie wahrscheinlich auch Pilotenfehler zu dem Unglück.

Experten zufolge werden Vögel rund um den Schukowski-Flughafen zunehmend zu einem Problem für die Luftfahrt. Illegale Müllkippen in der Nähe des Airports lockten die Vögel in Scharen an, sagte der Luftsicherheitsexperte Alexander Romanow RIA Nowosti.

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