Wer schon immer mal testen wollte, ob sein Android-Handy nicht noch mehr kann als gedacht, sollte einen Blick auf die Entwickleroptionen werfen.
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Mit den Entwickleroptionen lässt sich nochmal einiges aus dem Smartphone herausholen. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit den Entwickleroptionen können Smartphone-Besitzer versteckte Funktionen aktivieren.
  • Diese können Performance, Audioqualität und Geschwindigkeit des Gerätes verbessern.
  • Auch Nutzer eines Android-Tablets können von den Entwickleroptionen profitieren.

Schnelles Surfen, Streamen, Spielen, Navigieren, Musikhören – all das sind wir von unserem täglichen Begleiter schon gewohnt. Aber geht das nicht sogar noch besser? Was kann ein Smartphone oder Tablet eigentlich, wenn man es lässt? Wer sich fragt, was mit seinem Technikwunder alles möglich wäre, für den ist ein Blick auf die Entwickleroptionen interessant.

Entwickleroptionen: Was können sie?

Bei den Entwickleroptionen handelt es sich um Einstellmöglichkeiten im Gerät, die nicht zwingend für den Endnutzer gedacht sind. Mit ihnen können App-Entwickler oder Service-Mitarbeiter Details in System, Übertragung oder Darstellung ändern. In die Einstellungen gelangt man nur über einen versteckten Zugang.

Wie gelange ich zu den Entwickleroptionen?

Um in das versteckte Menü zu kommen, muss man zuerst in den Einstellungen zu seinen Systeminformationen navigieren. Je nach Modell findet man unter «Alle Spezifikationen», «Info zu Smartphone/Tablet», «Über das Telefon/Tablet» oder Ähnlichem die «Buildnummer».

Hat man die «Buildnummer» gefunden, tippt man diese siebenmal an. Daraufhin erscheint die Information, dass man nun zu den Entwicklern gehört. Eventuell wird man vorab noch aufgefordert, seine PIN einzugeben und das Fortfahren zu bestätigen, wie «mediamarkt» informiert.

Für Xiaomi-Nutzer läuft der Weg übrigens nicht über die «Buildnummer». Der Anwender muss hier stattdessen mehrfach auf den Punkt «MIUI-Version» tippen. Dabei erhält er eine Info-Einblendung, wie viele Klicks er noch vom Entwicklermodus entfernt ist.

Schneller, hübscher und klingt besser

Als Entwickler kann man jetzt beispielsweise die Audioqualität bei der Übertragung zu verbundenen Bluetooth-Geräten verbessern. Unterstützt das gekoppelte Gerät verschiedene Bluetooth-Codecs (wie LDAC- oder aptX-Kopfhörer), dann lässt sich die Musikqualität einstellen.

Dazu wählt man den Reiter «Bluetooth-Audio-LDAC-Codec: Wiedergabequalität», «Bluetooth-Audio-Abtastrate», «Bluetooth-Audio/Bits pro Sample» oder «Bluetooth-Audio-Codec». Grundsätzlich sorgt ein höherer Wert für eine bessere Qualität – es kann jedoch Abstriche in der Verbindung geben.

Spiele können grafisch optimiert werden, indem man über «Rendering mit Hardwarebeschleunigung» den Punkt «4x MSAA» aktiviert. Dieses Kantenglättungsverfahren sollte allerdings nur bei neuen Flagschiff-Modellen genutzt werden. Andernfalls könnte das Smartphone durch die erhöhte Grafikleistung überhitzen, leerlaufen oder abstürzen.

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Mit Aktivierung des Kantenglättungsverfahrens können Spiele aufgehübscht werden. - pexels

Das Öffnen von Apps sowie das Laden deren Animationen kann beschleunigt werden, indem man die Animationsgeschwindigkeit ändert. Unter «Fenster-Animationsgrösse», «Übergangsanimation» oder ähnlichen Animations-Reitern findet man den voreingestellten Wert «1,0x». Stellt man diesen stattdessen auf «0,5x», dauern Animationen nur halb so lange. Alternativ lassen sich diese auch ganz ausschalten.

Wer Personen oder Programme glauben machen möchte, sich an einem anderen Standort zu befinden, kann diesen mittels einer GPS-Spoofing-App fälschen. Dafür navigiert man zu einer Bezeichnung wie «Pseudo-Standort-App» oder «App für Scheinstandorte auswählen». Folgend kann man die gewünschte GPS-Spoofing-App anwählen.

Vorsicht bei diesem Trick

Eine weitere Möglichkeit ist das Entsperren des Bootloaders. Damit können alternative Android-Versionen wie LineageOS installiert werden. Diese haben den Vorteil, häufig flüssiger zu laufen oder den Nutzer länger mit Updates zu versorgen. Der Nachteil: Mit der Entsperrung verliert man die Gerätegarantie – also nur nach reiflicher Überlegung anwenden.

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