Nvidia kündigt Chip-Knappheit an

Finanzchefin Colette Kress und CEO Jensen Huang von Nvidia sind sich einig: Kommende GPU-Generationen werden gerade bei der Einstiegs-Entwicklung weiterhin unter einer Produktknappheit leiden.

Die genaue Erläuterung zeigt das bei «Seeking Alpha» veröffentlichte Transkript einer Telefonkonferenz von Nvidia mit Analysten. Dort sprach Kress an, dass sich das Angebot an Produkten mit der Hopper-Architektur verbessere. Die Nachfrage nach Hopper sei dabei weiterhin «sehr stark».

«Wir gehen davon aus, dass das Angebot unserer Produkte der nächsten Generation begrenzt sein wird: Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei Weitem», so Kress.

Bereits bei der aktuellen GPU «Hopper-Refresh H200» herrscht ein Produktmangel, wie «Heise» berichtet. Huang führte das Problem auf die aufwendige Herstellung zurück: 35'000 einzelne Bauteile werden für ein Modul benötigt, bei vielen können Lieferprobleme entstehen.

«Das sind wirklich komplizierte Dinge, die wir da gebaut haben», erklärt Huang. «Es gibt keine Möglichkeit, mit der kurzfristigen Nachfrage einigermassen Schritt zu halten, während wir hochfahren.»

Auch OpenAI-Chef Sam Altman sprach jüngst den Mangel an Fertigungskapazitäten für die KI-Beschleuniger an. Er sprach sich für die Zusammenarbeit aus Wirtschaft und Politik in einer weltweiten Initiative aus: Sieben Billionen US-Dollar (etwa 6,2 Billionen Franken) sollten damit für neue Chipfabriken aufgebracht werden.

Die enorme Summe steht dabei weit über den eigenen Unternehmenswerten: Nvidia selbst erreichte auf dem Höchststand bisher einen Börsenwert von zwei Billionen US-Dollar.