Im Kampf gegen das Coronavirus haben China und das Ausland ihre Massnahmen verschärft. Einige Schweizer wollen China nun verlassen.
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Desinfektion nach der Beerdigung eines Coronavirus-Opfers in Wuhan, Zentralchina. - sda - KEYSTONE/AP/MAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sowohl China als auch das Ausland haben wegen des Coronavirus ihre Massnahmen verschärft.
  • Schweizer aus China wollen nun das Land verlassen.
  • Die US-Regierung gab eine Reisewarnung für China bekannt.

Um eine Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden, verschärfen China und weitere Länder ihre Massnahmen. Peking kündigte am Freitag an, alle ins Ausland gereisten Bewohner der besonders betroffenen Provinz Hubei zurückzuholen.

Fast schon 10'000 Infektionen

Den chinesischen Behörden zufolge infizierten sich bis Freitag fast 10'000 Menschen mit dem neuartigen Erreger 2019-nCoV. Hinzu kommen mehr als hundert Fälle in über 20 weiteren Ländern, darunter erstmals auch in Grossbritannien, Schweden und Russland. Deutschland meldete am Freitag einen sechsten Fall: das Kind eines aus China zu einer Schulung Angereisten.

An dem neuartigen Coronavirus starben bislang offiziell 213 Patienten, allesamt in China. Mehr als 100'000 Menschen stehen in China zudem wegen möglicher Symptome der Lungenkrankheit unter ärztlicher Beobachtung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Donnerstagabend den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen, was eine stärkere länderübergreifende Koordination ermöglichen soll. Zur Begründung wies sie auf die Ausbreitung des Erregers ausserhalb der Volksrepublik hin: «Grösste Sorge» sei, dass sich das Virus auf Länder mit weniger gut ausgestatteten Gesundheitssystemen ausbreite.

USA rät von Reisen nach China dringlich ab

Regierungen, Behörden und Unternehmen gehen jedoch schon weiter: Das US-Aussenministerium rät nun von Reisen in die Volksrepublik dringlich ab. Es appellierte an Bürger, die sich derzeit in China aufhalten, vorzeitig auszureisen. Immer mehr Staaten empfehlen ebenso wie Deutschland, von nicht notwendigen Reisen nach China abzusehen.

Nach der Bestätigung von zwei ersten Infektionsfällen rief Italien den nationalen Notstand aus. Die Massnahme erlaubt die rasche Bereitstellung von Geldern und besondere Schutzmassnahmen gegen eine Weiterverbreitung des Virus. In Indonesien wurden mehr als 40'000 Arbeiter eines unter chinesischer Kontrolle stehenden Industriekomplexes vorsorglich unter Quarantäne gestellt.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte die Ausbreitung des Coronavirus zu einer «gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite». - dpa

China kündigte an, ins Ausland gereiste Bürger aus Hubei «so rasch wie möglich» zurück in die Provinz zu fliegen. Als Grund nannte eine Sprecherin des Aussenministeriums «praktische Schwierigkeiten». Damit seien Bürger aus Hubei und besonders der dortigen Millionenmetropole Wuhan im Ausland konfrontiert.

Schweiz hat bereits Vorkehrungen getroffen

Die Schweiz bereite sich seit Anfang Januar intensiv vor, sagte der Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), Pascal Strupler. In enger Zusammenarbeit mit den Kantonen seien die nötigen Massnahmen ergriffen worden, um Verdachtsfälle rasch identifizieren und abklären zu können. Auch seien Vorkehrungen getroffen worden, um bei bestätigten Erkrankungen die medizinische Versorgung gewährleisten zu können.

In der Zwischenzeit wurde der Schweiz Zugang zum Frühwarn- und Reaktionssystem (EWRS) der Europäischen Union gewährt.

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