Stadt in Japan verliert Papiere mit persönlichen Daten
Das Wichtigste in Kürze
- In Japan gehen bei einem Datentransport sensible Daten auf Papier verloren.
- Die Regierung entschuldigt sich öffentlich und will zukünftig mehr digital unterwegs sein.
Die Regierung der Präfektur Aichi in Japan hat kürzlich eine öffentliche Entschuldigung ausgesprochen. Der Grund? Sie hat aufgrund eines windigen Tages die persönlichen Daten von 121 Haushalten verloren.
Die betroffenen Bewohner leben alle in staatlich betreuten Wohnungen, welche unter der Verwaltung der Abteilung für öffentlichen Wohnungsbau stehen. Darüber berichtet «soranews24.com».
Die Geschichte nimmt jedoch eine noch kuriosere Wendung. Die Daten wurden nicht durch einen Hackerangriff oder durch das Fehlverhalten eines Mitarbeiters entwendet. Nein, sie wurden schlichtweg vom Wind davongetragen.
Im Rahmen des regulären Verwaltungsprozesses sollten diese sensiblen Informationen von einem Büro einer öffentlichen Körperschaft zum Hauptgebäude der Präfektur Aichi transportiert werden. Unglücklicherweise entschied man sich dafür, diese auf Papier zu drucken und physisch zu transportieren – eine Methode, die bereits in der Vergangenheit Probleme verursacht hatte.
Altmodischer Papiertransport sorgt für Chaos
Zum Beispiel gab es da einen Vorfall mit der Polizei von Tokio, welche Bürgerdaten verlor, weil sie auf Disketten gespeichert waren. Oder als ein städtischer Angestellter nach übermässigem Alkoholkonsum einen USB-Stick mit sensiblen Daten verlor.
Die Aichi-Regierung entschied sich jedoch für eine noch altmodischere Methode. Sie transportierte 1696 Blätter Papier in einem Karton, der auf einem Handwagen verstaut war. Anstatt den Transportweg zu befahren, entschied man sich dafür, die Strecke zu Fuss zurückzulegen – und das an einem besonders windigen Tag.
Was halten Sie von der Digitalisierung im Verwaltungsbereich?
Wie in einer Szene aus einem alten Stummfilm kippte der Wagen um und die Kiste öffnete sich. Der Mitarbeiter versuchte verzweifelt, die Dokumente einzusammeln, doch viele wurden vom Wind davongetragen. Die Suche nach den verstreuten Dokumenten dauerte bis zum Sonnenuntergang und sogar noch zwei weitere Tage an – allerdings ohne Erfolg.
Regierung will zukünftige Massnahmen treffen
Laut offizieller Aussage enthielten die Dokumente Namen der Bewohner sowie Informationen über ihre Mietzahlungen im April. Bislang wurde keine missbräuchliche Verwendung der verlorenen Daten festgestellt.
Neben ihrer Entschuldigung hat die Regierung angekündigt, zukünftig auf digitale Aufzeichnungen umzusteigen. Dies würde es ermöglichen, Daten unabhängig von Wetterbedingungen oder dem Gleichgewicht eines Handwagens zu übertragen.