Kleiner als Salzkorn: Mikro-Handtasche für 63'750 Dollar versteigert

Immer kleiner werdende Handtaschen sind in den letzten Jahren im Trend. Mittlerweile tauchen sie gar in so geringer Grösse auf, dass darin kaum etwas Platz hat. Das Künstler-Kollektiv MSCHF hat sich dem Trend angenommen, einen drauf gesetzt und an einer Auktion am Mittwoch viel Geld gesammelt.

Die Handtasche mit einer Grösse von 657 x 222 x 700 Mikrometer wurde gemäss «Vogue» für 63'750 Dollar versteigert. Der Käufer erhielt auch gleich ein Mikroskop samt Bildschirm dazu – immerhin muss er sein neustes Produkt ja auch sehen können.

Die sogenannte «Mikroskopische Handtasche» sei schmal genug, um durch ein Nadelöhr zu passen, schreibt MSCHF. Zudem sei das mit einem 3D-Drucker hergestellte Objekt kleiner als ein Salzkorn.

«Es gibt grosse Handtaschen, normale Handtaschen und kleine Handtaschen, aber dies ist das letzte Wort der Miniaturisierung von Taschen», heisst es auf Instagram. «Wenn ein einstmals funktionales Objekt wie eine Handtasche immer kleiner wird, wird ihr Objektstatus immer mehr abstrahiert, bis sie nur noch ein Markensymbol ist.»

Die Handtasche basiert auf dem OnTheGo-Modell von Louis Vuitton. Beim (genauen) Blick mit jenem Mikroskop sind deshalb auch die Buchstaben L und V eingraviert zu sehen.

Für die Auktion zuständig war US-Musiker Pharrell Williams, der zugleich Louis Vuittons neuer Kreativ-Direktor für die Männerlinie ist. Wie MSCHF verlauten liess, hatte man beim Luxus-Label jedoch keine Genehmigung für die Verwendung des Logos und Designs eingeholt.

Selbes tat das Künstler-Kollektiv aus New York schon bei früheren Projekten nicht. Deshalb wurde es im Jahr 2021 von Nike verklagt, weil ein abgeänderter Nike Air Max 97 ohne Zustimmung verkauft wurde. Für den «Satan-Schuh» arbeitete MSCHF damals mit Rapper Lil Nas X zusammen.