Nahe des Zürcher Hottingerplatzes haben über 80 Personen die Zimmer in einem ehemaligen Altersheim besichtigt. Die Zwischennutzung bietet günstigen Wohnraum zwischen 180 bis 460 Franken pro Monat.
«Bei der letzten Besichtigung kamen 2000 Leute» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Anstehen für günstigen Wohnraum in einer Zwischennutzung.
  • Nahe beim Zürcher Hottingerplatz standen sich die Interessenten für ein Zimmer die Beine in den Bauch.
  • Der Mietvertrag ist auf ein Jahr befristet.
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Die Schlange ist lang: Mehr als 80 Personen haben letzten Montag am Zürcher Hottingerplatz für die Zimmer in einem stillgelegten Altersheim besichtigt. Da die Stiftung «Diakoniewerk Neumünster», die Besitzerin der Liegenschaft, mit der Sanierung der Wohnungen erst in einem Jahr anfangen kann, wird das Gebäude vom «Projekt Interim» für wenig Geld zwischenvermietet.

Darunter viele, die sich eine Wohnung zu Marktpreisen nicht leisten können. So auch Jan Schneider, der mit seiner Wohngemeinschaft von befristeter Wohnung zu befristeter Wohnung zieht. «500 bis 600 Franken ist mein absolutes Maximum», meint er. Er bleibe immer nur, bis die Wohnungen renoviert werden, denn nach einer Renovation könne man sie nicht mehr bezahlen.

Ein WG-Zimmer in der Stadt Zürich kostet schnell mal 800 bis 1000 Schweizer Franken, deswegen sind die Zimmer an der Freiestrasse 65 umso begehrter. Sie verfügen über ein eigenes Bad und sind für 180 bis 460 Franken im Monat zu haben. «Jeder kann sich bewerben», sagt Lukas Amacher, Sprecher des «Projekt Interim». Bei der Besetzung der Zimmer werde aber auf eine heterogene Durchmischung geachtet.

«Bei der letzten Besichtigung kamen 2000 Leute» - Nau
«Bei der letzten Besichtigung kamen 2000 Leute» - Nau

Würden sie aufgrund des Preises einen befristeten Mietvertrag eingehen?

Anders Esther und Ruedi Häusermann. Sie wohnen auf dem Land, seien aber viel in Zürich im Ausgang oder im Kino und bräuchten deshalb eine Zweitwohnung. «Ein Zimmer im ehemaligen Altersheim wäre dafür perfekt», meint Ruedi Häusermann. Im Hotel Waldhaus hätten sie kein Zimmer bekommen. Sie hoffen deswegen, dass es diesmal klappt. «Bei der letzten Zwischennutzung Im Hotel Waldhaus am Zürichberg kamen 2000 Leute an die Besichtigung, wir hatten aber nur 100 Zimmer», meint Lukas Amacher. Diesmal blieb der grosse Ansturm aber aus.

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