Bei der Erdbebenserie in Japan sind mindestens 48 Menschen gestorben. Häuser stürzten ein, Bäume fielen um, es gab Brände. Erste Bilder zeigen die Zerstörung.
Japan
Bei der Erdbebenserie in Japan wurden zahlreiche Häuser stark beschädigt oder zerstört. 21 Menschen sind mindestens gestorben. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Erdbeben in Japan sind mindestens 48 Menschen gestorben.
  • Unzählige Häuser sind eingestürzt oder in Flammen gestanden.
  • Die Tsunami-Warnung wurde mittlerweile wieder aufgehoben.
  • Erste Bilder zeigen im Tageslicht das Ausmass der Zerstörung.

Die Zahl der Todesopfer infolge einer Serie starker Erdbeben an der Westküste Japans ist weiter gestiegen. In der schwer betroffenen Präfektur Ishikawa seien mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen, melden die Behörden am Dienstag.

Mindestens 137 Menschen erlitten in Folge eines ersten besonders heftigen Bebens der Stärke 7,6 am Neujahrstag im Raum der Halbinsel Noto am Japan-Meer Verletzungen, wie die Tageszeitung «Mainichi Shimbun» berichtete.

Eine am Vortag für die gesamte Westküste Japans ausgegebene Warnung vor Tsunami-Flutwellen hob die meteorologische Behörde am Vormittag (Ortszeit) wieder auf. Die Erschütterungen verursachten erhebliche Schäden. Rund 100'000 Menschen waren während der Neujahrsfeierlichkeiten aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

Japan
Menschen gehen an einem durch die Erdbebenserie zerstörten Haus vorbei.
Strasse
Eine zerstörte Strasse nach der Erdbebenserie in Japan.
Haus
Auf die Seite gekippte Häuser in Japan.
Japan
Menschen laufen durch Trümmerhaufen nach dem Erdbeben.
Erdbeben
Infolge der Erdbeben kam es auch zu Bränden.

Zahlreiche Häuser stürzten ein oder fielen Bränden zum Opfer, Strassen rissen auf, in Zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen. In der schwer betroffenen Stadt Wajima in Ishikawa brannten in einem Viertel mehr als 100 Wohnhäuser und Geschäfte nieder, wie örtliche Medien berichteten.

Stellenweise loderten am Dienstagmorgen noch niedrige Flammen, Feuerwehrleute waren weiter im Einsatz. Dichter Rauch hing über der Gegend. Andere Häuser waren eingestürzt oder schwer beschädigt. Rund 1000 Menschen wurden auf einem Luftwaffenstützpunkt in Wajima untergebracht und mit Decken, Wasser und Lebensmitteln versorgt, wie die Regierung bekanntgab.

Flutwellen von einem Meter trafen Küste

Unterdessen dauerte die Serie an Beben weiter an. Ein besonders heftiges Erdbeben hatte am Vortag die Stärke von 7,6 erreicht. Das Epizentrum lag im Gebiet der Halbinsel Noto in der Präfektur Ishikawa. Die Wetterbehörde gab daraufhin für Ishikawa eine starke Warnung vor einem möglichen fünf Meter hohen Tsunami aus, die später wieder aufgehoben wurde. Für alle übrigen Küstenregionen im Westen galten weiter geringere Tsunami-Warnungen.

Das Beben war von Hokkaido im Norden Japans bis zur südwestlichen Hauptinsel Kyushu zu spüren. Mehrere Flutwellen von rund einem Meter Höhe trafen auf die Küste.

Behörden warnen vor weiteren Beben

Die Erschütterungen lösten Erdrutsche aus, Bäume stürzten auf Strassen. Mehrere Boote lagen kieloben in Hafenbecken. Es gab Berichte über geplatzte Wasserleitungen. Die Regierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein, die Streitkräfte wurden zur Katastrophenhilfe in Ishikawa angefordert. Die meteorologische Behörde warnte für die Woche vor weiteren starken Beben, vor allem in den ersten zwei, drei Tagen nach der besonders schweren Erschütterung vom Neujahrstag.

Im März 2011 hatte ein Beben der Stärke 9 einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der weite Gebiete im Nordosten des Landes verwüstete und rund 20'000 Menschen in den Tod riss. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu einem Super-Gau. Das fernöstliche Inselreich Japan ist eines der stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt.

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