In Honduras tritt Xiomara Castro als erste Präsidentin des Landes ihr Amt an, während es einige Tage zuvor bereits zu einer politischen Krise gekommen ist.
Xiomara Castro
Xiomara Castro, die Präsidentin von Honduras. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Honduras kam es in den vergangenen Tagen zu einer politischen Krise.
  • Nun wurde Xiomara Castro als Präsidentin vereidigt.
  • Die 62-Jährige wurde im November an die Staats- und Regierungsspitze gewählt.

Als erste Frau ist Xiomara Castro als Präsidentin von Honduras vereidigt worden. Die linke Politikerin fuhr am Donnerstag in einem Wagen unter Jubel in das Nationalstadion in der Hauptstadt Teguicalpa ein. Mit dabei war ihr Ehemann, der 2009 aus dem Amt geputschte Ex-Präsident Manuel Zelaya.

Vor einem Publikum von Tausenden Menschen nahm eine Richterin Castro den Amtseid ab. Auch ausländische Gäste waren anwesend, darunter die US-Vizepräsidentin Kamala Harris.

In den Tagen zuvor war es in dem mittelamerikanischen Land zu einer politischen Krise gekommen. Zwei rivalisierende Kongressvorsitzende wurden gewählt und vereidigt. Einer von ihnen war ein abtrünniger Abgeordneter von Castros Partei Libre, Jorge Cálix. Ihn wählte eine Mehrheit der Parlamentarier, darunter das konservative Lager des bisherigen Präsidenten Juan Orlando Hernández.

Xiomara Castro: Erste Kandidatin seit der Rückkehr zur Demokratie

Luis Redondo von der PSH (etwa: Partei der Rettung von Honduras) wurde allerdings von Castro als Kongressvorsitzender anerkannt. Als Teil ihrer Wahlallianz mit der PSH, der Partei ihres Vizepräsidenten Salvador Nasralla, hatte Castro versprochen, Redondo zu unterstützen. Am Vorabend ihrer Vereidigung bot Castro Cálix als Geste der Einigkeit den Posten des Kabinettschefs an. Er versprach eine baldige Antwort.

Xiomara Castro war im November an die Staats- und Regierungsspitze des Landes mit rund zehn Millionen Einwohnern gewählt worden. Sie ist die erste Kandidatin seit der Rückkehr zur Demokratie 1982, die nicht einer etablierten Partei angehört. Dazu zählen unter anderem die Partido Nacional von Hernández oder die Partido Liberal.

Honduras ist eines der Hauptherkunftsländer der Migranten, die bei der unerlaubten Einreise in die USA aus Mexiko aufgegriffen werden. Hernández' Bruder wurde vergangenen März in den USA wegen grossangelegten Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt. Den scheidenden Präsidenten könnte nun ebenfalls eine Anklage erwarten.

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