Die Behörden hatten Ende Mai die Ermordung von Arkadi Babtschenko inszeniert. Nun wurde der Auftraggeber eines Komplotts gegen den Kreml-Kritiker verurteilt.
Der Kriegsreporter und Schriftsteller Arkadi Babtschenko.
Der Kriegsreporter und Schriftsteller Arkadi Babtschenko. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Mai wurde die Ermordung von Arkadi Babtschenko von den Behörden inszeniert.
  • Dadurch sei ein angeblich von Moskau geplanter Anschlag vereitelt worden.
  • Nun wurde der mutmassliche Auftraggeber zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.

Der mutmassliche Auftraggeber eines angeblichen Mordkomplotts gegen den russischen Journalisten Arkadi Babtschenko ist in der Ukraine zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Wie der ukrainische Geheimdienst SBU am Samstag bekanntgab, wurde Boris German bereits am Donnerstag verurteilt. Der aus der Ukraine stammende Direktor einer ukrainisch-deutschen Waffenfirma habe sich schuldig bekannt, hiess es.

Die ukrainischen Behörden hatten Ende Mai die Ermordung des Kreml-Kritikers Babtschenko in Kiew inszeniert. So sei ein angeblich von Moskau geplanter Anschlag auf den Journalisten vereitelt worden, hiess es. Russland weist die Vorwürfe zurück.

Für den inszenierten Mord hatte Kiew viel Kritik einstecken müssen. Die Ukraine rechtfertigte die Täuschung unter anderem damit, dass so eine Liste von 47 potenziellen Anschlagsopfern habe sichergestellt werden können, darunter viele Journalisten.

Kremlkritiker Babtschenko hatte Russland im Februar 2017 verlassen und dies mit wiederholten Todesdrohungen gegen ihn begründet. Er lebte zunächst in Tschechien und in Israel, bevor er sich in Kiew niederliess, wo er als Fernsehmoderator tätig ist.

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