US-Behörde warnt wegen Konflikt in Äthiopien vor Flugzeugbeschuss
Wegen des anhaltenden Konfliktes in Teilen Äthiopiens hat die US-Luftfahrtbehörde FAA Piloten und Airlines bei Flügen von und nach Addis Abeba gewarnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Kommerzielle Flugzeuge könnten versehentlich Schüssen ausgesetzt sein.
- Es könne unterhalb der Reiseflughöhe zu «Fehlidentifikationen» kommen.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Piloten und Airlines bei Flügen von und nach Addis Abeba wegen des anhaltenden Konfliktes in Teilen Äthiopiens zu besonderer Vorsicht aufgerufen. Kommerzielle Flugzeuge könnten versehentlich «direkt oder indirekt Schüssen am Boden oder Boden-Luft-Geschossen» ausgesetzt sein, warnte die FAA. Es könne unterhalb der Reiseflughöhe angesichts der Kämpfe zu «Fehlidentifikationen» oder «Fehleinschätzungen» kommen, hiess es.
Der Flughafen in Addis Abeba, das Drehkreuz von Ethiopian Airlines, gehört zu den wichtigsten Airports in Afrika. Das US-Aussenministerium hat wegen des bewaffneten Konflikts bereits alle Amerikaner in Äthiopien aufgefordert, das Land zu verlassen. Der US-Sondergesandte für das Horn von Afrika, Jeffrey Feltman, wird bis Samstag in Addis Abeba Gespräche über einen Waffenstillstand und eine Beilegung des Konflikts führen, wie das Aussenministerium erklärte.
Kämpfe halten seit einem Jahr an
Der Vielvölkerstaat Äthiopien mit seinen knapp 115 Millionen Einwohnern droht durch die seit einem Jahr anhaltenden Kämpfe zu zerfallen. 2018 kam Regierungschef Abiy Ahmed mit dem Versprechen an die Macht, Äthiopien zu reformieren. Er entmachtete die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die das Land 25 Jahre lang dominierte. Im Herbst 2020 führte die TPLF eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg, der nördlichen Region Tigray, durch und griff kurz danach eine Militärbasis an. Daraufhin begann die Regierung eine brutale Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlandes Eritrea.
Seit Anfang August hat sich der Konflikt von Tigray auch auf die benachbarten Regionen Afar und Amhara ausgeweitet. Gemeinsam mit Rebellen der Oromo Liberation Army (OLA) rückt die TPLF auf Addis Abeba vor. Im gesamtem Land wurde der Ausnahmezustand verhängt.