Zwei Millionen Kinder werden im Jemen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) am Schulbesuch gehindert. Grund dafür sei der aktuelle Bürgerkrieg.
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Kinder im Dorf Al-Kaschar werden im Freien unterrichtet. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jemen können gemäss Angaben von Unicef zwei Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.
  • Grund dafür ist der seit Jahren anhaltende Bürgerkrieg im Land.

Rund ein Viertel der zwei Millionen Kinder geht bereits seit der Eskalation des Konflikts im März 2015 nicht mehr in die Schule, wie Unicef am Mittwoch mitteilte. Weiteren 3,7 Millionen Kindern droht eine mangelnde Bildung, weil ihre Lehrer seit zwei Jahren nicht bezahlt wurden.

Der seit Jahren andauernde Konflikt habe das schon vorher fragile Schulsystem in dem Land weitgehend zerstört, erklärte Unicef-Vertreterin Sara Beysolow Nyanti anlässlich des offiziellen Schulbeginns im Jemen. Jede fünfte Schule sei nicht mehr benutzbar.

Dutzende Lehrer ohne Gehalt

«Gewalt, Vertreibung und Angriffe hindern viele Kinder am Schulbesuch», erklärte Beysolow Nyanti weiter. Andere Schüler, die noch Unterricht hätten, litten unter der schlechten Qualität, da die Lehrer seit Jahren kein Gehalt mehr erhielten.

Die Kinder aber, die gar nicht mehr zur Schule gingen, seien der Gefahr ausgesetzt, als Soldaten zwangsrekrutiert oder zur Arbeit sowie zu Ehen gezwungen zu werden.

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Eine jemenitische Lehrerin beaufsichtigt ihre Schüler, die im Mai 2018 das Abitur schrieben. - EPA

Im vergangenen Jahr unterstützte Unicef nach eigenen Angaben mehr als 127'400 Lehrer und andere Mitarbeiter von Schulen mit Finanzspritzen, um deren Lebensgrundlage zu sichern. Mehr als 1300 Schulen wurden seit 2015 von dem Hilfswerk darüberhinaus wieder instand gesetzt. Unicef forderte ein Ende der Angriffe auf Schulen sowie eine Lösung für das Problem der ausstehenden Lehrergehälter.

Krieg im Jemen

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den schiitischen Huthi-Rebellen und den Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, die von einer Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt werden. Zehntausende Menschen, zumeist Zivilisten, wurden in dem Konflikt bereits getötet, Millionen wurden in die Flucht getrieben.

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