UNHCR: Nur ein Bruchteil von Flüchtlingen fand 2020 neue Heimat
So wenig Flüchtlinge wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr haben letztes Jahr eine neue Heimat gefunden.

Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss dem UN-Flüchtlingshilfswerk fanden nur wenige Flüchtlinge 2020 eine neue Heimat.
- Weltweit hätten Länder 22'770 der 1,44 Millionen Menschen permanent aufgenommen.
Im vergangenen Jahr haben so wenig Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Weltweit hätten Länder 22'770 der 1,44 Millionen Menschen permanent aufgenommen, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Montag in Genf. Dabei handelt es sich um Menschen, die auf lange Sicht nicht in ihre Heimat zurückkehren und nicht in den Ländern bleiben können, in die sie zunächst geflüchtet sind.
Die meisten Flüchtlinge haben nach UNHCR-Angaben die USA aufgenommen, insgesamt 6740. Nach Schweden, Kanada, Norwegen folgt Deutschland mit 1396 Aufnahmen auf dem fünften Platz. Von den 1,44 Millionen Menschen, die nach UNHCR-Einschätzung umgesiedelt werden müssen, befindet sich fast die Hälfte in Afrika. Viele warten schon seit Jahren auf eine Umsiedlung. Mit Abstand die meisten neuen Anträge auf Umsiedlung betrafen im vergangenen Jahr Syrer: Insgesamt gut 18'000.
Zum einen hätten Länder 2020 viel zu wenig Plätze für eine Aufnahme angeboten, zum anderen verzögere die Coronavirus-Pandemie viele Umsiedlungen, so das UNHCR. «Wir rufen Regierungen dringend auf, ihre Programme aufzustocken und mehr Aufnahmeplätze anzubieten», sagte die stellvertretende Flüchtlingshochkommissarin Gillian Triggs.