«Die Parteien haben einen bedeutenden Schritt gemacht», so der Jemenbeauftragte der UN, Hans Grundberg, am Samstag.
Ein Huthi-Soldat steht während eines Protests gegen die kürzlich angekündigte Operation zur Sicherung des Handels und zum Schutz von Schiffen im Roten Meer in Sana'a, Jemen, am 22. Dezember 2023 auf einem Fahrzeug Wache. - keystone

Die Konfliktparteien im Jemen haben sich den Vereinten Nationen zufolge auf Schritte zu einem Ende des verheerenden Bürgerkriegs geeinigt. Es gehe dabei unter anderem um den Weg zu einer landesweiten Waffenruhe und die Rückkehr zu einem politischen Prozess, teilte der Jemenbeauftragte der UN, Hans Grundberg, am Samstag mit. «Die Parteien haben einen bedeutenden Schritt gemacht», sagte Grundberg. 30 Millionen Jemeniten warteten nun darauf, dass Schritte zu einem dauerhaften Frieden folgten, betonte er.

Die Ankündigung kam inmitten einer zunehmenden Anzahl von Angriffen der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer. Diese wollen Israel damit zu einem Ende seiner Angriffe im Gazastreifen bewegen.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben im Jemen mehrfach Aufstände angezettelt. 2014 nahmen sie die Hauptstadt Sanaa und weite Teile des Nordens ein, den sie heute kontrollieren. Saudi-Arabien begann 2015 mit Verbündeten und an Seite der jemenitischen Regierung, Ziele der Huthis in dem Nachbarland zu bombardieren.

Eine der schwersten humanitären Krisen der Welt

Riad sucht aber zunehmend einen Ausweg aus dem Konflikt, in dem nach Schätzungen von Ende 2021 durch direkte und indirekte Kriegsfolgen etwa 377'000 Menschen ums Leben kamen. Das Land im Süden der Arabischen Halbinsel steckt in einer der schwersten humanitären Krisen weltweit.

An den Gesprächen nahmen Grundberg zufolge unter anderem der Vorsitzende von Jemens Präsidialrat, Raschad al-Alimi, und Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam teil.

Die Einigung folge auf mehrere Gesprächsrunden in Saudi-Arabien und im Oman, teilte Grundberg mit. Er werde mit den Konfliktparteien jetzt an einem Fahrplan mit den gemachten Zusagen arbeiten. Dabei gehe es unter anderem auch darum, die Ölexporte wieder aufzunehmen, die Blockade des Flughafens von Sanaa und des Hafens von Hudaida zu lockern und wichtige Strassen zu öffnen.

Saudi-Arabien will durch seine Angriffe im Jemen auch verhindern, dass der regionale Rivale Iran seinen Einfluss mit Hilfe der Huthi-Rebellen weiter ausbaut. Im März Jahres hatten die Regionalmächte nach Vermittlung Chinas verkündet, ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen zu wollen. Das hatte auch Hoffnungen auf eine mögliche Entspannung im Bürgerkrieg im Jemen geweckt.

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