Nordkorea treibt sein Atomprogramm trotz internationaler Sanktionen einem internen UN-Bericht zufolge weiter voran.
HANDOUT - Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, während eines Treffens des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Koreas. Foto: -/KCNA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, während eines Treffens des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Koreas. Foto: -/KCNA/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/KCNA/-
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Regime in Nordkorea tüftelt weiter an der Atombombe.
  • Die Suche nach Material und Know-How im Ausland sei noch in vollem Gange.

Die Autokratie habe «ihre Nuklear- und ballistischen Raketenprogramme mit Verstoss gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates» weiter unterhalten und entwickelt. Dies geht aus einem Bericht eines Expertengremiums der Vereinten Nationen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hervor.

Zwar sind 2020 weder Atom- noch ballistische Raketentests gemeldet worden. Doch Nordkorea produziere demnach weiter spaltbares Material, unterhalte Kernanlagen und verbessere seine Infrastruktur für ballistische Raketen. Derweil suche es im Ausland nach notwendigen Materialien und Know-how, hiess es weiter.

Finanzierung durch Hacker

Finanziert werde das Atomprogramm offenbar unter anderem mit Hacker-Aktivitäten, die direkt vom nordkoreanischen Geheimdienst ausgeführt würden. Diese hätten zuletzt «virtuelle Vermögenswege und Verwalter von Vermögenswerten» sowie Verteidigungsunternehmen ins Visier genommen.

Military parade in Pyongyang
Ein von der offiziellen nordkoreanischen Zentralen Nachrichtenagentur (KCNA) veröffentlichtes Foto zeigt einen Moment der Militärparade anlässlich des 8. Kongresses der Arbeiterpartei Koreas (WPK) in Pjöngjang am 14. Januar 2021. - Keystone

Zudem habe das Land von Herrscher Kim Jong Un die UN-Sanktionen unter anderem zum begrenzten Import mit verarbeitetem Erdöl und anderen Stoffen systematisch umgangen, beispielsweise mit einem Transfer der Güter zwischen Schiffen auf dem Meer.

Neue Waffen bei Militär-Paraden gezeigt

Die UN-Experten betonen in dem Bericht ausserdem, dass die Führung in Pjöngjang bei Militärparaden «neue ballistische Raketensysteme mit kurzer Reichweite, mittlerer Reichweite, U-Boot-Startmöglichkeiten und Interkontinentalraketen» zeige. Auch habe die Regierung die Erprobung und Produktion neuer Sprengköpfe für ballistische Raketen sowie die Entwicklung taktischer Atomwaffen angekündigt.

Das wegen seines Atomwaffenprogramms isolierte Land entwickelt und testet seit vielen Jahren verschiedene Raketentypen jeglicher Reichweite, die vom Land oder vom Wasser aus gestartet werden können. U-Boot-Raketen sind dabei schwerer vom Gegner zu erfassen.

Joe Biden mit Militärparade begrüsst

Die jüngste Militärparade Nordkoreas und zuvor der achttägige Parteikongress wurden kurz vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden abgehalten - zu einem Zeitpunkt, da die Verhandlungen der USA mit Nordkorea über sein Atomprogramm nicht mehr vorankamen.

North Korea Biden’s Challenge
Dieses von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto vom 14. Januar 2021 zeigt Raketen während einer Militärparade anlässlich des Kongresses der Regierungspartei auf dem Kim Il Sung-Platz in Pjöngjang, Nordkorea. Foto: Korean Central News Agency - Keystone

Während des Kongresses hatte Kim die USA als «Hauptfeind» bezeichnet. Auch kündigte er an, sein Land werde die nukleare Abschreckung mit neuen Waffen einschliesslich neuer Interkontinentalraketen stärken. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte es trotz mehrerer Treffen mit Kim nicht geschafft, Einfluss auf dessen Atomprogramm zu nehmen.

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