Bei einer Protestkundgebung waren auf der Baustelle des neuen Flughafens hunderte Arbeiter und Gewerkschafter festgenommen worden.
Bis zum 29. Oktober soll der neue Flughafen in Istanbul fertig gebaut sein.
Bis zum 29. Oktober soll der neue Flughafen in Istanbul fertig gebaut sein. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Istanbul wurden 24 Flughafenarbeiter und Gewerkschafter nach einem Protest verhaftet.
  • Eine türkische Gewerkschaft ruft heute Freitag zur Freilassung auf.

Eine türkische Gewerkschaft hat heute Freitag zur Freilassung von 24 Arbeitern aufgerufen, die nach Protesten gegen die Arbeitsbedingungen auf der Baustelle des neuen Istanbuler Flughafens in Haft sind. «Die Flughafenarbeiter wurden festgenommen, allein weil sie ihre Rechte verteidigt haben», sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft Dev Yapi-Is, Nihat Demir, der Nachrichtenagentur AFP bei einer Kundgebung für die Freilassung der Arbeiter in Istanbul.

Bei einer Protestkundgebung am 14. September waren auf der Baustelle des neuen Flughafens am Schwarzen Meer hunderte Arbeiter und Gewerkschafter festgenommen worden, von denen 24 vier Tage später in Untersuchungshaft genommen wurden. Auf der Grossbaustelle im Norden der Bosporus-Metropole arbeiten 36.000 Arbeiter, Techniker und Ingenieure unter Hochdruck, um den Termin zur Eröffnung des Megaflughafens am 29. Oktober einhalten zu können.

Demir sprach von «erheblichem Druck» auf die Arbeiter und kritisierte, dass seine Gewerkschaft weder die Baustelle betreten, noch mit den dort arbeitenden Mitgliedern sprechen könne. Beim Mittagessen und der Fahrt zu ihren Unterkünften würden sie von der Polizei begleitet. Bei Unglücken auf der Baustelle werde der Ort umgehend von der Polizei abgeriegelt. Laut den Behörden starben bisher 27 Arbeiter, doch gehen die Gewerkschaften von weit mehr Todesopfern aus.

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