Honduras war bislang ein geografisch wichtiger Verbündeter von Taiwan. Jetzt strebt die Präsidentin des lateinamerikanischen Lands Beziehungen zu China an.
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Die linke Präsidentin Honduras, Xiomara Castro, strebt Beziehungen zu China an. So könnte Taiwan noch einen Verbundeten verlieren. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Honduras will diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen.
  • Damit verliert Taiwan einen seiner letzten Verbündeten in Lateinamerika.
  • Nur 14 Länder weltweit erkennen die demokratische Inselrepublik Taiwan diplomatisch an.

Honduras will diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen – damit würde Taiwan einen seiner letzten Verbündeten in Lateinamerika verlieren. Präsidentin Xiomara Castro teilte gestern auf Twitter mit, sie habe Aussenminister Eduardo Reina beauftragt, den Prozess zu leiten.

Weltweit gibt es nur 14 Länder, die die demokratische Inselrepublik Taiwan diplomatisch anerkennen. Darunter kleine Pazifikländer, Karibikinseln, Staaten in Mittelamerika und der Vatikan.

Taiwan hat seit 1949 eine unabhängige Regierung, aber China betrachtet die Insel als Teil seines Territoriums. China lehnt auch jede Form offizieller diplomatischer Kontakte zwischen der Inselrepublik und anderen Ländern ab. Peking hat seit einigen Jahren eine Kampagne intensiviert, um die demokratische Inselrepublik international zu isolieren.

Taiwan warnt Honduras vor China

Erfolge aus Sicht Chinas gab es dabei vor allem in Mittelamerika. Dort haben Panama, die Dominikanische Republik, El Salvador und Nicaragua diplomatische Beziehungen zu China aufgenommen.

Das taiwanische Aussenministerium forderte Honduras am Mittwoch in einer Erklärung auf, nicht ebenfalls «in die Falle Chinas zu tappen». Es fordere weiter keine falsche Entscheidung zu treffen, die der langfristigen Freundschaft schaden könnte.

Taiwan habe Honduras wiederholt darauf hingewiesen, was Chinas Ziel sei. Und zwar Taiwans Rückhalt in der internationalen Gemeinschaft zu verringern und nicht das Wohlergehen des honduranischen Volkes zu verbessern.

Die kommunistische Führung in Peking erlaubt keinem Land, Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit der Inselrepublik zu unterhalten. Auch Deutschland unterhält nur eine inoffizielle Vertretung in Taipeh.

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