Der 36-jährige Hassan al-Kontar steckte monatelang im Transitbereich eines malaysischen Flughafens fest. Heute Dienstag hat er endlich Kanada erreicht.
Hassan Al Kontar und Laurie Cooper am Flughafen in Vancouver.
Hassan Al Kontar ist sehr dankbar für die Unterstützung, die er in den vergangenen Monaten erhielt. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hassan al-Kontar steckte aufgrund seiner Visumprobleme in Malaysia fest.
  • Nach Monaten im Flughafen ist er heute Dienstag in Kanada angekommen.

Nach monatelangem Zwangsaufenthalt im Transitbereich eines malaysischen Flughafens ist ein Flüchtling aus Syrien endlich wieder in Freiheit: Der 36-jährige Hassan al-Kontar traf heute Dienstag auf dem Flughafen von Vancouver in Kanada ein, das ihm ein unbegrenztes Aufenthaltsrecht in Kanada gewährte. Al-Kontar war im März am Flughafen von Kuala Lumpur in Malaysia gestrandet. Dort sass er fest, weil er wegen Visumsproblemen weder ein- noch ausreisen durfte.

«Ich sehe aus wie jemand, der aus der Steinzeit oder dem Mittelalter geflohen ist. Das tut mir leid», sagte al-Kontar in einem auf Twitter veröffentlichten Video, sich durch den buschigen Vollbart streichend.

«Die letzten achten Jahre waren eine harte, lange Reise. Die letzten zehn Monate war es sehr hart und kalt», sagte al-Kontar. Im Oktober wurde er von Einwanderungsbeamten inhaftiert. Nach Angaben seines Anwalts Andrew Brouwer wurde er einen Tag vor seinem Abflug zurück zum Flughafen gebracht.

Der Fall des Syrers wurde weltweit bekannt, als er in den Sozialen Medien Fotos und Videos von seinem Alltag im Terminal 2 des Kuala Lumpur International Airport veröffentlichte: Er überlebte dank gespendeter Flugzeugverpflegung und versuchte sich in der Flughafentoilette die Haare zu schneiden.

In Vancouver wurde der 36-Jährige von Laurie Cooper empfangen, die ihn zusammen mit einer Gruppe Einwohner des Ski-Orts Whistler und der British Columbia Muslim Association nach Vancouver gebracht und fast 15'000 kanadische Dollar als Starthilfe gesammelt hatte. In Whistler erwarteten al-Kontar ein Bett, frische Kleidung und ein Job in einem Hotel. «Ich habe meine Zeit an Flughäfen abgesessen – keine Flughäfen mehr», sagte er.

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