Nach Spannungen mit der US-Regierung hat Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei seine Teilnahme am Amerika-Gipfel im Juni in Los Angeles ausgeschlossen. Er habe ausrichten lassen, dass er nicht hinfahren werde, sagte der konservative Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes am Dienstag bei einer im Fernsehen ausgestrahlten Veranstaltung. Er fügte hinzu, er habe dem US-Botschafter gesagt, Guatemala möge klein sein. Solange er Präsident sei, sei das Land aber zu respektieren. Er wäre ohnehin nicht zum Gipfel eingeladen worden, sagte der 66-Jährige, der seit 2020 im Amt ist.
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Alejandro Giammattei, Präsident von Guatemala, kommt zum Regierungspalast am Unabhängigkeitstag von Guatemala. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag hatte Giammattei die Generalstaatsanwältin Consuelo Porras für vier weitere Jahre im Amt bestätigt.
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Das US-Aussenministerium verkündete daraufhin ein US-Einreiseverbot für Porras und ihren Ehemann und erklärte, weitere Sanktionen in Betracht zu ziehen. «Während ihrer Amtszeit hat Porras wiederholt Antikorruptionsuntersuchungen in Guatemala behindert und untergraben, um ihre politischen Verbündeten zu schützen und sich ungebührliche politische Vorteile zu verschaffen», hiess es zur Begründung. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung Porras bereits in eine Liste angeblich korrupter Funktionäre aus Mittelamerika aufgenommen.

Der Amerika-Gipfel steht vom 6. bis 10. Juni in Los Angeles an. Die Präsidenten Mexikos und Boliviens hatten ihre Teilnahme an dem Treffen bereits infrage gestellt, sollten Kuba oder andere Länder wegen der aus US-Sicht demokratiefeindlichen Haltungen derer Regierungen nicht eingeladen werden - wie es ein Vertreter der US-Aussenministeriums in Aussicht gestellt hatte. Ein hochrangiger Beamter der US-Regierung hatte am Montag jedoch versucht, abzuwiegeln, und betont, die Entscheidungen zu den Gipfel-Einladungen seien noch nicht abgeschlossen.

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