Gewalt und Plünderungen erschüttern Papua-Neuguinea nach einer vermeintlichen Gehaltskürzung bei Sicherheitsbeamten.
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Port Moresby, die Hauptstadt von Papua-Neuguinea. - AFP/Archiv

In Papua-Neuguinea ist es zu schweren Krawallen und Plünderungen gekommen, nachdem zahlreichen Sicherheitsbeamten zu geringe Gehälter ausgezahlt wurden. Was als friedliche Demonstration von Polizisten und anderen Beamten vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Port Moresby begann, eskalierte am Mittwoch unerwartet zu einer dramatischen Sicherheitslage, wie örtliche Medien berichteten.

Auslöser soll eine technische Panne bei der Auszahlung der Gehälter gewesen sein. Vielen Beamten wurde demnach nur etwa die Hälfte dessen gezahlt, was sie sonst verdienen. Die Betroffenen dachten offenbar, ihnen sei kurzfristig das Einkommen gekürzt worden und traten in einen Streik.

Hunderte Bürger nutzten die Situation, um Läden zu plündern. Unter anderem wurde ein grosses Einkaufszentrum in Brand gesetzt. Zahlreiche Geschäfte in der Stadt seien geplündert worden, berichtete die Zeitung «Post Courier» und veröffentlichte Bilder und Videos von brennenden Rauchschwaden über der Stadt und zahlreichen Menschen, die durch die Strassen rannten. «Port Moresby brennt», titelte das Blatt.

Premierminister verspricht Lösung

Nach Angaben des australischen Senders ABC hat die Regierung das Militär zur Hilfe gerufen, um die Unruhen unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder würden Rettungsdienste gerufen, um Verletzten zu helfen, hiess es. Es sollen auch Schüsse gefallen sein.

Premierminister James Marape versicherte den Menschen, dass es sich bei den fälschlichen Auszahlungen um einen Irrtum gehandelt habe: «Ich möchte an die Bürger appellieren, unsere Stadt zu schützen», sagte er. «Die Beschwerden der Polizei und der Beamten werden angegangen, und bei der nächsten Zahlung wird das fehlende Geld ausgezahlt.»

Das Commonwealth-Land Papua-Neuguinea wird zum australischen Kontinent gerechnet und hat etwa zehn Millionen Einwohner. In dem pazifischen Inselstaat leben viele Menschen in grosser Armut.

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