Rundflüge sollen Quarantäne-Australiern Hoffnung bringen

«Australiens Grenzen sind zu.» Die Gesundheitsbehörde macht es unmissverständlich klar: Australien fährt eine konsequente «Zero Covid»-Strategie. Niemand, der nicht in Australien lebt oder enges Familienmitglied ist, darf die Grenze zum Kontinent überqueren.

Epidemiologisch ist die Strategie erfolgreich: Seit Monaten bewegen sich die täglichen Corona-Fallzahlen im tiefen zweistelligen Bereich. Für die Fluggesellschaften ist die Nulltoleranzstrategie jedoch fatal. Jetzt macht die grösste australische Fluggesellschaft Qantas aus der Not eine Tugend: Sie bietet trotz Reiseverbot Flüge an – nach nirgendwo.

Die Liste der Destinationen für die grosse Fluggesellschaft ist klein: Das neueste Flugangebot ist ein Flug von Sydney nach Sydney.

Wer mitfliegen möchte, bezahlt gemäss «CNN» 500 australische Dollar (rund 350 Franken) in der Economyclass. Wer in der Businessclass nach nirgendwo fliegen möchte, muss das Dreifache berappen.

Völlig grundlos ist die Fliegerei dennoch nicht: Die Flüge werden pünktlich zum «Super-Blutmond» angeboten. Am 26. Mai verschwindet der Vollmond im Kernschatten der Erde. Da sich der Mond dann rot verfärbt, spricht man bei der Mondfinsternis auch vom Blutmond.

Da der Mond Ende Mai besonders nahe an der Erde befindet, bietet sich den Beobachtern ein ganz besonderes Spektakel. Schweizer Schaulustige gehen diesmal leider leer aus, da der Mond dann auf der anderen Seite der Erdkugel steht.

Die oberste Kundenbetreuerin Stephanie Tully versprach gemäss «CNN» ein Erlebnis der Extraklasse: Die Boeing 787 sei dank ihrer grossen Fenster «ideal für Mondbeobachtungen».

Inklusive ist auf dem dreistündigen Rundflug ausserdem eine Ehrenrunde über dem Hafen von Sydney mit dem weltberühmten Operngebäude.

Hohe Ticketpreise hin oder her: Wer dem Super-Blutmond noch etwas näher sein wollte, musste schnell sein. Alle Tickets für den Flug waren in der «Rekordzeit» von zweieinhalb Minuten ausverkauft.