Die Proteste im Iran halten weiter an. Innerhalb eines Tages starben 18 weitere Menschen, da Sicherheitskräfte mit scharfer Munition auf die Proteste reagieren.
Proteste im Iran
Proteste in Teheran Ende Oktober. Uncredited/AP/dpa - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 18 weitere Menschen wurden bei Protesten im Iran getötet.
  • Sicherheitskräfte seien erneut mit scharfer Munition auf die Protestierenden losgegangen.

Bei landesweiten Protesten sind im Iran innerhalb eines Tages mindestens 18 weitere Menschen getötet worden. Im Nordwesten wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen am Mittwoch mindestens fünf Demonstranten von Sicherheitskräften getötet.

Sicherheitskräfte seien mit scharfer Munition gegen Protestteilnehmer vorgegangen. Dies wird sowohl aus der Stadt Bukan der Provinz West-Aserbaidschan sowie in Sanandasch, Hauptstadt der Provinz Kurdistan.

Mehrheit der Proteste war friedlich

In der zentralen Metropole Isfahan sollen Unbekannte drei Mitglieder der Basidsch-Milizen getötet haben, wie Staatsmedien berichteten. Die Mehrheit der Proteste in der Stadt war Augenzeugen zufolge jedoch friedlich. Im Südwesten hätten in der Stadt Iseh Unbekannte mit Sturmgewehren auf eine Menschenmenge geschossen. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna sprach von einem «Terrorangriff».

Augenzeugen aus der Stadt dementierten die Informationen der Staatsmedien jedoch. Nach Angaben von Einwohnern eröffneten am Mittwoch Sicherheitskräfte in Iseh das Feuer. Mindestens zehn Menschen sollen dabei getötet worden sein, darunter auch ein Kind. Die Stadt in der Provinz Chusestan war demnach fast einen Tag lang ohne Internet.

Isfahan
Proteste in Isfahan - AFP/Archiv

Nach Schätzungen von Menschenrechtlern wurden im Zuge der Proteste bisher mindestens 360 Menschen getötet. Unter den Toten seien auch 56 Minderjährige und 46 Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA). Rund 16 000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn demnach mehr als 140 Städte.

Die jüngste Welle des Protests gegen die autoritäre Politik der Islamischen Republik wurde vom Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amin. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstosses gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

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