Der Vatikan geht Berichten über homosexuelle Handlungen in einem Jugendseminar nach.
Charles de Foucauld coronavirus
Der Vatikan will 1200 Menschen gegen das Coronavirus impfen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein italienischer Journalist wirft einem Priester homosexuelle Handlungen in einem Jugendseminar vor.
  • Aufgrund dieses Vorwurfes hat der Vatikan neue Untersuchung eingeleitet.
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Der Vatikan hat nach jüngsten Berichten über homosexuelle Handlungen in einem Jugendseminar eine Untersuchung eingeleitet. Hintergrund ist ein Anfang November erschienenes Buch des italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi über Verfehlungen in der römisch-katholischen Kirche.

Vorwurf gegen Priester

In dem Buch mit dem Titel «Peccato originale» (Erbsünde) schreibt Nuzzi unter anderem, ein früherer Seminarist und heutiger Priester habe in dem Präseminar St. Pius X. einen Priester beim Oralsex mit einem Mitbewohner gesehen. In dem im Vatikan gelegenen Seminar werden Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren auf eine mögliche spätere Ausbildung als Priester vorbereitet.

Neue Untersuchung eingeleitet

In der Vatikan-Mitteilung vom Samstag heisst es, schon seit 2013 seien mehrere Untersuchungen in dem Jugendseminar eingeleitet worden, die aber zu nichts führten. «Im Angesicht kürzlich aufgetauchter neuer Elemente ist eine neue Untersuchung im Gange, um volles Licht hinter das zu bringen, was wirklich geschehen ist.»

Nuzzi hat sich in Italien einen Namen als Enthüllungsjournalist gemacht, der echte oder vermeintliche Vatikanskandale ausgräbt. 2012 hatte er mit der Publikation vertraulicher Dokumente aus der Kurie den ersten sogenannten «Vatileaks»-Skandal ausgelöst. Im Herbst 2015 veröffentlichte er ein Buch über Geldverschwendung in der Kurie. Dafür wurde er im Vatikan vor Gericht gestellt, aber freigesprochen.

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