Bei einem Angriff durch unbekannte Maskierte wurde im serbisch bewohnten Norden des Kosovos ein Polizist getötet und ein weiterer verletzt.
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Polizisten im Kosovo. (Symbolbild) - keystone

Maskierte und schwer bewaffnete Angreifer haben im fast ausschliesslich serbisch bewohnten Norden des Kosovos einen kosovarischen Polizisten erschossen. Ein weiterer Beamter erlitt bei dem Gefecht im Dorf Banjska nahe der Stadt Mitrovica Verletzungen, teilte der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti am Sonntag auf seiner Facebook-Seite mit.

«Das organisierte Verbrechen greift mit der politischen, finanziellen und logistischen Unterstützung des offiziellen Belgrads unseren Staat an», schrieb Kurti weiter.

Das fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt dies bis heute nicht an und verlangt die Rückgabe seiner einstigen Provinz.

Spannungen halten an

EU-vermittelte Gespräche über eine Normalisierung des Verhältnisses zwischen den beiden Ländern blieben bisher ohne Ergebnisse. Die EU machte zuletzt die kosovarische Seite dafür verantwortlich, weil sie der von der EU und Serbien geforderten Bildung eines Verbandes der serbischen Gemeinden nicht zustimmen will. Pristina sieht darin jedoch den Versuch, die Grundlage für eine spätere Abspaltung des serbischen Nordens zu legen.

Die von Belgrad geschürten Spannungen halten indes an. Zu dem tödlichen Zwischenfall am frühen Sonntagmorgen kam es nach Darstellung des Innenministeriums in Pristina, nachdem Polizisten zwei Lastwagen ohne Kennzeichen gefunden hatten, die eine Brücke am Zugang zum Dorf Banjska blockierten. Als weitere Polizisten eintrafen, seien sie von den maskierten und schwer bewaffneten Angreifern beschossen worden.

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