Perus Präsident vereidigt viertes Kabinett in halbem Jahr
Der peruanische Präsident Pedro Castillo hat zum vierten Mal in seiner rund halbjährigen Amtszeit ein neues Kabinett vereidigt. Angeführt wird es von dem vorherigen Justizminister Aníbal Torres, wie aus einem Tweet der Regierung am Dienstagabend (Ortszeit) hervorging.

Das Wichtigste in Kürze
- Der vorherige Kabinettschef Héctor Valer war am Wochenende nach nur wenigen Tagen im Amt wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt zurückgetreten.
Dies zog den Rücktritt aller Minister in dem südamerikanischen Land nach sich.
Die Regierung des ehemaligen Dorfschullehrers Castillo, der im Sommer 2021 nach einen äusserst knappen Wahlsieg gegen Rechtspopulistin Keiko Fujimori als Präsident vereidigt wurde, gibt damit weiter ein chaotisches Bild ab. «Präsident Pedro Castillo beendete vier Tage der Ungewissheit über die Ernennung des neuen Kabinetts, aber nicht unbedingt die politische Krise», schrieb die peruanische Zeitung «El Comercio». Forderungen nach einem Rücktritt Castillos wurden lauter.
Die Regierung des unerfahrenen Politikers steht seit den ersten Wochen seiner Amtszeit unter Druck. Wegen verschiedener Vorwürfe oder Meinungsverschiedenheiten traten immer wieder wichtige Minister zurück. Der Kabinettschef wird in Peru auch Premierminister genannt, ist aber nur ranghöchster Minister und nicht der Regierungschef des südamerikanischen Lands.